Zugunglück schrieb Meerbuscher Geschichte

Es war der größte Einsatz der Feuerwehr. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 539 Einsätze.

Zugunglück schrieb Meerbuscher Geschichte
Foto: Feuerwehr

Im vergangenen Jahr wurde die Meerbuscher Feuerwehr häufiger als sonst alarmiert. Während ein normales Jahr die Meerbuscher Wehr knapp 500 Mal fordert, mussten im vergangenen Jahr 539 Einsätze absolviert werden. Ein herausragender Einsatz wurde am 5. Dezember bewältigt: das Zugunglück von Osterath mit mehr als 40 Verletzten.

Die Hälfte aller Feuerwehreinsätze in Meerbusch fällt laut Statistik in den Bereich der Technischen Hilfeleistung. Dazu zählen Einsätze nach Verkehrsunfällen mit oder ohne verletzte Personen, Sturm- oder Wassereinsätze, Einsätze mit Tieren oder Ölspuren im öffentlichen Verkehrsraum. Aber auch dann, wenn Personen in ihren Wohnungen eingeschlossen sind, dringende medizinische Hilfe benötigen und nicht mehr eigenständig die Türe öffnen können, rückt die Feuerwehr aus und ermöglicht mit Spezialwerkzeug den raschen Zugang für den Rettungsdienst. Weiterhin fallen jegliche Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern im biologischen oder chemischen Umfeld in diesen Bereich.

Zugunglück schrieb Meerbuscher Geschichte
Foto: Reichwein

Zwei ähnliche Verkehrsunfälle ereigneten sich an fast gleicher Stelle 2017 kurz vor der Ortseinfahrt Bösinghoven. Im August und Dezember prallte jeweils ein Kleinwagen gegen einen Baum. In beiden Fällen wurde der Fahrer beziehungsweise die Fahrerin schwer verletzt und musste mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden.

Am 5. Dezember ereignete sich ein besonderer Einsatz im Bereich der technischen Hilfe, als auf der Bahnstrecke zwischen Neuss und Osterath ein Personenzug auf einen Güterzug auffuhr. „Dieser Einsatz entwickelte sich schnell zu einem der größten Einsätze, den die Freiwillige Feuerwehr Meerbusch je zu bewältigen hatte“, so Sprecher Frank Mohr in seiner Jahresbilanz. Nie zuvor habe die Wehr innerhalb kurzer Zeit 173 betroffene und verletzte Personen aus einem realen Einsatzereignis heraus betreut. Nie zuvor seien rund 400 Einsatzkräfte aus unterschiedlichen Hilfsorganisationen und Städten auf Meerbuscher Stadtgebiet tätig gewesen. Und nie zuvor war das regionale, überregionale, nationale und internationale Medieninteresse so groß wie bei diesem Einsatz.

Die klassischen Brandeinsätze lagen bei 20 Prozent aller Einsätze und waren im Vergleich zu den Vorjahren etwas rückläufig. Zu den größeren Einsätzen zählten im Januar ein Zimmerbrand an der Bösinghovener Straße und ein Kellerbrand an der Düsseldorfer Straße in Büderich, bei dem vier Personen über die Drehleiter gerettet werden mussten, weil der Fluchtweg durch das Treppenhaus durch den dichten Qualm versperrt war. Ende Mai brannte eine Wohnung an der Krefelder Straße in Osterath komplett aus. Im Juni beschädigte ein Brand im Dachgeschoss ein Einfamilienhaus in Ilverich. Ein Feuerwehrmann verletzte sich bei den Löscharbeiten an der Hand. In Lank brannte Ende August an der Uerdinger Straße ein Anbau an einem Wohnhaus, bei dem eine Person verletzt wurde. Bei 29 Prozent aller Einsätze im vergangenen Jahr handelte es sich um Fehlalarme. Red

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