Wirtschaft: Wie man die Visitenkarte eines Chinesen entgegen nimmt

Unternehmerreise: 22 Teilnehmer aus dem Rhein-Kreis Neuss wollen in Asien neue Kontakte knüpfen.

<strong>Rhein-Kreis Neuss. "China ist in aller Munde", sagt der Kreiswirtschaftsförderer Jürgen Steinmetz. "Durch das wirtschaftliche Wachstum ist in China eine Begeisterung ausgebrochen, die ein bisschen an das deutsche Wirtschaftswunder erinnert." Das sollen auch die 22 Teilnehmer der Unternehmerreise erfahren, die am Mittwoch, 9. Januar, für sechs Tage nach Haining, Wuxi und Shanghai fliegen. "Seit drei Jahren bieten wir diese Reisen an. Von den 15 Teilnehmern des letzten Jahres sind nun schon acht in China unternehmerisch aktiv", sagt Roland Meißner von der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein.

Firmenprofile sollen helfen, die passenden Partner in China zu finden

Ziel der von Travel & Events organisierten Reise sind die Vergrößerung des Netzwerkes und das Knüpfen neuer Kontakte und Geschäftsbeziehungen. "Wir wollen den deutschen Unternehmen einen Markteintritt in China erleichtern", erklärt Steinmetz, denn "in China geht nichts ohne persönliche Kontakte."

Aufgrund der vielen chinesischen Unternehmen, die sich im Rhein-Kreis Neuss angesiedelt haben, sei es gerade für Teilnehmer aus der Region eine interessante Reise. "Wir haben Mitreisende aus der Bau- und Immobilienbranche, aber auch Software-Firmen und Unternehmer aus dem Maschinenbau", sagt Markus Vidal, der im November gemeinsam mit seinem Partner und Freund Jian Li eine Initiative für die Unternehmerreise gegründet hat. "Das Angebot, nach China zu fliegen, sprach sich schnell rum", sagt Vidal. Jian Li hat eine Erklärung für die große Resonanz: "Ich habe viele Deutsche gesehen, die in China teuer bezahlen mussten, weil sie sich noch nicht auskannten."

"Damit vor Ort alles klappt, gibt es im Flugzeug noch ein kurzes interkulturelles Training." Denn oft seien es Kleinigkeiten, die zu einer deutsch-chinesischen Partnerschaft beitragen, wie das korrekte Annehmen einer Visitenkarte: Mit beiden Händen fest halten. Das zeuge von Respekt.

Finanziert hat die Reise unter der Federführung des Rhein-Kreises Neuss die Stadt Haining und einer ihrer Unternehmer, der mit Jian Li befreundet ist. "Natürlich hofft auch Haining auf eine Unternehmenszusammenarbeit mit Deutschen", sagt Steinmetz. "Die Reise ist eben für beide Seiten sehr attraktiv."

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