Wechsel an der Meerbuscher SPD-Spitze

Nicole Niederdellmann-Siemes, bisher Fraktionsvorsitzende, ist Nachfolgerin von Heide-Marie Niegeloh.

Wechsel an der Meerbuscher SPD-Spitze
Foto: Ulli Dackweiler

Die SPD Meerbusch hat eine neue Vorsitzende: Die Mitglieder wählten am Donnerstagabend Nicole Niederdellmann-Siemes an die Spitze des Ortsvereins. Die 47-Jährige, die im Rat auch die Fraktion anführt und Kandidatin des Wahlkreises Neuss III für die Landtagswahl am 14. Mai ist, bekam von allen 30 Mitgliedern die Stimme, die den Weg zu Jahreshauptversammlung gefunden hatten. Also auch hier 100 Prozent — ähnlich wie bei der „großen“ SPD, die zuletzt einstimmig Martin Schulz zum neuen Vorsitzenden gewählt hatte. Die Sozialwissenschaftlerin aus Osterath war vor 30 Jahren in die Partie eingetreten und früher Vorsitzende der Jusos.

Sie folgt auf Heide-Marie Niegeloh, die freiwillig aus dem Amt ausschied. Die 62-Jährige stand seit der Zusammenlegung der Ortsverbände Büderich, Lank-Latum und Osterath vor vier Jahren an der Spitze der Meerbuscher Sozialdemokraten. „Ich möchte nach mehr als 30 Jahren ehrenamtliche Arbeit für die Partei einfach wieder etwas mehr Zeit für mich haben“, sagte sie. Als Mitglied des Stadtrates will sie den Genossen aber erhalten bleiben.

Nicole Niederdellmann-Siemes würdigte die Arbeit ihrer Vorgängerin. „Sie hat sehr viel Zeit für die Partei investiert, die schwierige Zeit in den ersten Jahren des neugegründeten Ortsverbandes mit Bravour gemeistert und starke Integrationsarbeit geleistet“, sagte sie. „Ich kann sehr gut verstehen, dass sie jetzt auch einmal etwas mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens haben möchte.“ Das sahen auch die Mitglieder so, die sie mit viel Applaus verabschiedeten.

Nicole Niederdellmann-Siemes

Prominenter Gast der Versammlung war die Krefelderin Nicole Specker. Die Bundestagskandidatin des Wahlkreises Krefeld I—Neuss II meinte in ihrer Rede am Jahrestag des Ermächtigungsgesetzes von 1933: „Egal wie sie heißen, ob Petry oder Le Pen, wir sind das Bollwerk, das die Demokratie verteidigt.“

Neben Nicole Niederdellmann-Siemes gehören Thomas Wolfgramm als stellvertretender Vorsitzender, Rainer Grund als Kassierer, Dirk Banse als Schriftführer sowie die Beisitzer Michael Billen, Dieter Jüngerkes, Ute Hoffmann und Petra Schmitt dem neuen Vorstand an. Ausgeschieden ist Hans Günter Focken. Der Sozialausschuss-Vorsitzende, der aktiv in der Flüchtlingsarbeit ist, trat nicht zur Wahl an.

„Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen und neuen Sozialdemokraten im Vorstand“, meinte die Vorsitzende. Sie hat sich vorgenommen, „moderne Politik“ zu machen. „Die soziale Gerechtigkeit liegt mir am Herzen“, sagte sie. „Ich möchte mit den Menschen ins Gespräch kommen. Wir werden uns ein Format überlegen, wie wir das am besten umsetzen können.“ Den frischen Wind in der Partei, für den Kanzlerkandidat Martin Schulz gesorgt hat, spürt sie bis an die Basis. „Wir haben seit Oktober 14 Neueintritte“, sagt sie. „Durch Schulz ist die Authentizität zurückgekehrt.“

Zum dritten Mal kandidiert sie in diesem Jahr im Wahlkreis mit den Städten Jüchen, Kaarst, Korschenbroich und Meerbusch für den Landtag. Beim ersten Mal habe sie gegen den CDU-Kandidaten Lutz Lienenkämper mit 25 Prozent Differenz verloren, beim zweiten Mal mit zehn Prozent. „Mal sehen wo ich diesmal lande.“

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