Von Wimbledon über Meerbusch bis nach New York

Kevin Krawietz pendelt zwischen den Tenniswelten. Am Dienstag erreichte er in Büderich die nächste Runde.

Wimbledon in London, Meerbusch-Büderich, Flushing Meadow in New York — das sind nur drei der Arbeitsplätze von Kevin Krawietz. Der 26-Jährige ist Tennisprofi und derzeit beim ATP-Turnier Meerbusch, dem Challenger Turnier bei Grün-Weiß-Rot Büderich, aktiv. Als Nummer 75 der Doppel-Weltrangliste ist er bei den „ganz großen Dingern“ wie den Grand Slam-Turnieren in Wimbledon und den US Open (27. August bis 9. September) in New York dabei. Im Einzel ist er die Nummer 279 der Welt und spielt bei Challenger Turnieren.

Von Wimbledon über Meerbusch bis nach New York
Foto: Stephan Frings/Mara

„Zugegeben, die Erfolge im Doppel sind größer, aber ich habe noch Bock auf Einzel. Ich will im Einzel noch nach vorne kommen. Das probiere ich noch ein, zwei Jahre“, erläutert Krawietz. In Büderich ging es jedenfalls für den 26-Jährigen noch nach vorne. Sein Erstrundenmatch gegen Ivan Nedelko (WR 240) gewann Krawietz mit 6:2, 4:6, 7:6.

Da sorgte eine seiner Niederlagen aber für größere Aufmerksamkeit. In Wimbledon, bei dem Turnier, das sich in britischer Bescheidenheit als „The Championship“ bezeichnet, spielten Krawietz und sein Doppelpartner Andreas Mies im Achtelfinale gegen die US-Amerikaner Mike Bryan und Jack Sock. Bryan ist die Nummer eins der Doppelweltrangliste, Sock die Nummer zehn. Und dennoch hatten Krawietz/Mies in dem Fünf-Satz-Krimi zwei Matchbälle. Wenig später sicherten sich Bryan/Sock den Wimbledon-Sieg. „Klar war das in dem Moment total frustrierend, den Matchball nicht gemacht zu haben. Die Szene hat man noch hundert Mal im Kopf durchgespielt. Immer mit der Frage: Was hätte man besser machen können?“, so Krawietz. „Im Nachhinein habe ich aber viel Positives raus ziehen können. Man weiß, dass es geht, dass man mit den Besten mithalten kann.“

Kevin Krawietz, Tennisspieler

In Büderich haben Krawietz/Mies 2017 den Titel gewonnen. „Da wollen wir in diesem Jahr natürlich die Titelverteidigung schaffen“ macht der Coburger klar. „Im Einzel schaue ich von Runde zu Runde, was geht.“ Die nächste Runde führt Krawietz gegen den 23-jährigen Benjamin Hassan (WR 381) aus Merzig. „Gegen ihn habe ich noch nie gespielt. Ich weiß aber, dass er ein Sandplatzspieler ist. Es wird ein paar lange Ballwechsel geben“, versichert Krawietz.

Sein Erstrundenerfolg war keine Überraschung. Dass aber die Nummer eins des Turniers kein Match gewinnen konnte, überraschte dann schon. Der Spanier Sergio Gutierrez-Ferrol (WR 156) unterlag dem Qualifikanten Zizou Bergs (WR 423) aus Belgien 6:1, 3:6, 3:6. Dafür hat die Nummer zwei des Turniers sein erstes Match gewonnen. Pedro Sousa bezwang Louis Wessels mit 6:0, 6:1.

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