Verwaltung verabschiedet Krügel

Fachbereichsleiter geht nach 18 Jahren im Dienste der Stadt in Rente.

Als 1978 die Fußball-Trainerlegende Helmut Schön ihren Abschied nahm, dichtete ihm Udo Jürgens ein Lied auf den Leib: „Der Mann mit der Mütze geht nach Haus’.“ Nach 18 Jahren in Diensten der Stadt Meerbusch hat Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage jetzt den Leiter des Fachbereichs Kultur, Schule, Sport, Detlev Horst Krügel, in den Ruhestand verabschiedet. Mit dem gebürtigen Erftstädter verließe „ein echter Klassiker“ die Verwaltung, so die Verwaltungschefin in ihrer Abschiedsrede. Seine Markenzeichen: Karo-Jacket, V-Ausschnitt-Pullover, immer Krawatte und — Helmut Schön lässt grüßen — karierte Schiebermütze.

Krügel sei der Ur-Typus des preußischen Beamten mit allen positiven Tugenden gewesen: stets korrekter Gentleman, höflich, akribisch, loyal, immer den Menschen im Blick, dazu — vor allem in Sachen Schulverwaltung — mit einem immensen Fachwissen ausgestattet. Um nicht täglich aus Erftstadt nach Meerbusch pendeln zu müssen, hatte sich Krügel zum Dienstantritt im Jahr 2000 zunächst ein Zimmer an der Gonellastraße in Lank-Latum angemietet, gleich gegenüber seinem damaligen Amtssitz, der Villa Löwenburg. „Damit waren genügend Schlaf und Pünktlichkeit am Morgen garantiert“, so die Bürgermeisterin augenzwinkernd.

Mit dem Fachbereich Kultur, Schule, Sport übernahm Krügel ein breites Arbeitsfeld, das Zündstoff und Herausforderungen barg. In seine Amtszeit fielen die Schließung der Hauptschule und der Barbara-Gerretz-Schule in Osterath, die Diskussionen um eine Gesamtschul-Dependance oder um die Einführung einer Sekundarschule in Meerbusch. „Bei den Schulschließungen haben wir Anfeindungen aus der Elternschaft erfahren“, so Mielke-Westerlage. „Aber letztlich haben sich alle Entscheidungen als richtig erwiesen.“

Zu Krügels Herausforderungen im Bereich der Schulverwaltung gehörten zudem der Ausbau des „Offenen Ganztags“, die verbesserte IT-Ausstattung der Schulen oder das vielfach gelobte Busbegleiter-Projekt mit der Rheinbahn. Mit dem Neubau der Stadtbibliothek in Büderich und den Stadtteilbibliotheken in Osterath und Lank-Latum ging 2010 ein Herzenswunsch Krügels in Erfüllung. Im Kulturbereich trieb er die Erschließung des Kunstweges „Mataré und seine Schüler“ voran, entwickelte die Ausstellungsreihe „MeerbuschKunst“ und den Umbau des Alten Güterbahnhofs Osterath zur Kulturstätte mit. Seine 18-jährige Amtszeit resümierte Krügel zum Abschied vor vielen Kollegen und Wegbegleitern in der Stadtbibliothek rundum positiv und humorvoll. „Ich hatte immer Vorgesetzte, die mir zugehört haben. Manchmal haben sie sogar auf mich gehört.“ Im Ruhestand möchte er sich mit seiner Frau seinem Lieblingshobby widmen — dem Segeln.

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