Varianten fürs Hallenbad

Politik will Kalkulation der konkreten Kosten für Neubauten und Sanierung.

Meerbusch. Im dritten Jahr der Diskussionen nähert sich die Politik ganz langsam einer Entscheidung in Sachen Hallenbad an. Zwar wurden am Donnerstag in der gemeinsamen Sitzung von Schul- und Sportausschuss sowie Haupt- und Finanzausschuss noch keine Beschlüsse gefasst, doch am 16. Mai soll das geschehen.

Bis dahin wird die Verwaltung auf Wunsch vieler Politiker trotz etlicher bereits vorliegender Gutachten eine weitere detaillierte Gegenüberstellung von drei Alternativen vorlegen: eine Komplettsanierung des alten Bades, den Neubau eines Bades mit gleichem Standard sowie eines kleineren „Smartbads“.

Bürgermeister Dieter Spindler als Ausschussvorsitzender hat sich schon eine Meinung gebildet. „Unser bestehendes Bad sollte saniert werden. Es ist ein sehr schönes Bad“, sagte er und preschte damit vor. Ein kleineres Bad sei nicht das, was die Nutzer wollten.

CDU-Chef Werner Damblon stieß in das gleiche Horn. Würde ein reines Sportbad gebaut, hieße es bei der Eröffnung gewiss: „Was habt ihr denn da wieder entschieden?“

Dieser Skepsis wollten sich FDP und Grüne nicht ohne weiteres anschließen. „Die Bürger müssen sich an niedrigere Standards gewöhnen“, sagte Klaus Rettig (FDP). „Wir können nur bauen, was wir uns leisten können“, ergänzte Jürgen Peters (Grüne).

Er legte wie Rettig eine grobe Gegenüberstellung der Kosten vor. Berücksichtige man den Verkauf des Grundstücks, auf dem das alte Bad steht, würde ein Neubau inklusive Grundstückserwerb immer noch günstiger ausfallen als eine Sanierung des alten Bades — Kalkulationen, die in manchen Details (Grundstücks- und Erschließungskosten) von der Verwaltung bezweifelt wurden.

Ein weiterer Aspekt, der für einen Neubau ins Feld geführt wurde: Dessen Betriebskosten seien geringer.

Die SPD brachte den zeitliche Ablauf als Entscheidungsfaktor ins Gespräch. Niemandem sei damit gedient, wenn das Bad bei einer Sanierung Monate oder Jahre lang geschlossen sei und die Besucher in andere Städte abwanderten. Das müsse berücksichtigt werden.

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