Stadt zählt in Lank Verkehr zum Hafen

Anwohner befürchten, dass in Zukunft mehr Lkw auf dem Weg zum Krefelder Hafen eine Abkürzung durch den Ortsteil nehmen.

Stadt zählt in Lank Verkehr zum Hafen
Foto: Brefort

Wird der Meerbuscher Norden zur Rennstrecke für Lastwagenfahrer? Oder ist er das bereits? Der CDU-Arbeitskreis Lank hatte für Sonntagmorgen zum kommunalpolitischen Frühschoppen ins „Haus Baumeister“ eingeladen. Die aktuellen und in Zukunft drohenden Verkehrsprobleme im Ortsteil waren der erste und wichtigste Tagesordnungspunkt auf dem Programm.

Michael Assenmacher, Technischer Dezernent der Stadt Meerbusch, informierte über den aktuellen Stand der Gespräche mit Kreis, Bezirksregierung, Land und Lkw-Softwareherstellern. Letztere, so Assenmacher, seien jetzt von der Verwaltung angeschrieben worden. „Ziel ist es, dass die Computertechnik in den Lastwagen so programmiert wird, dass den Fahrern das Durchfahrtsverbot in Lank schon auf der Autobahn angezeigt wird“, sagte Assenmacher.

Im Idealfall nehmen die Lkw-Fahrer den Hinweis ernst und fahren gar nicht erst ab, um den Weg zum Krefelder Hafen abzukürzen. Dort gehen voraussichtlich Anfang kommenden Jahres zwei große Logistikcenter in Echtzeitbetrieb.

Wie viel Verkehr die VGG Handels AG — ein Vertriebsspezialist für Weiße Ware — und die Baumarktkette Bauhaus tatsächlich durch Lank ziehen werden, ist noch ungewiss. Um einen Vergleichswert zu haben, hat die Stadt in diesem Jahr schon mal den Verkehr am Ortsein- und Ausgang gezählt. „Sollten die Zahlen 2017 deutlich höher liegen, was wir nicht hoffen, wissen wir, was Sache ist“, sagte Assenmacher.

Tatsache ist: Eigentlich steht die Südanbindung — also die verkehrliche Erschließung des Krefelder Hafens durch das Naturschutzgebiet Buersbach/Latumer Bruch von Uerdinger Straße zur Bismarckstraße — nicht mehr im derzeit ausliegenden neuen Entwurf des Regionalplans. Vertreter der Initiativen aus dem Meerbuscher Norden glauben aber, dass der Bau nur aufgeschoben ist. Wenn die Südanbindung kommt — möglicherweise aber nicht nur dann —, würde die Verkehrsbelastung vom und zum Hafen Krefeld von der A 44 und der A 57 durch die Stadtteile im Meerbuscher Norden deutlich steigen, so die Befürchtung.

Bereits heute, da waren sich die Frühschoppen-Teilnehmer am Sonntag einig, werde in Lank viel zu häufig viel zu schnell gefahren — nicht nur von ortsfremden Lkw-Fahrern, sondern auch von Verkehrsteilnehmern, denen die Geschwindigkeits- und Durchfahrtsregeln bekannt sein müssten. „Das Einzige, was wir tun können, ist, die Ortszufahrten so unattraktiv wie möglich zu machen“, betonte Assenmacher. „Die Stadt selbst hat da allerdings nicht viele Möglichkeiten: Wir können Tempo-30-Zonen einrichten und über Parkverbote nachdenken. Für Geschwindigkeitskontrollen ist die Polizei, also der Kreis, zuständig — diesbezüglich sind wir im Gespräch, Einfluss nehmen können wir aber nicht.“ Technische Maßnahmen wie Fahrbahnverengungen, die Auto- und Lkw-Fahrer zum Langsamfahren zwingen, seien wegen des Busverkehrs dagegen schwer umsetzbar.

Bis zum 17. Oktober konnten Bürger Einwände gegen die neue Regionalplanung bei der Bezirksregierung abgeben. Aufgestellt werden soll der Plan im kommenden Jahr nach der Landtagswahl.

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