Stadt wehrt sich gegen neue Möbelmärkte

Dezernent Michael Assenmacher befürchtet, dass der Einzelhandel in Meerbusch durch neue Häuser in Düsseldorf und Kaarst geschwächt wird.

Zahlreiche Möbelhäuser entstehen derzeit rund um Meerbusch: Der Höffner-Markt in Neuss mit 46 000 Quadratmetern Verkaufsfläche ist bereits eröffnet worden. Ikea in Kaarst wird ebenfalls in einem größeren Neubau mit 28 000 Quadratmetern Verkaufsfläche starten. Weitere Möbelmärkte mit einer Gesamtfläche von 59 000 Quadratmetern sollen jetzt in Düsseldorf-Rath an der Theodorstraße entstehen. Die Meerbuscher Stadtverwaltung sieht deshalb den heimischen Einzelhandel in Gefahr und hat im Zuge dessen jetzt einen Brandbrief an die Stadt Düsseldorf geschrieben.

Eine „negative Beeinträchtigung der zentralen Versorgungsbereiche der Stadt“ befürchtet Meerbusches Technischer Dezernent, Michael Assenmacher. Er fordert die Stadt Düsseldorf auf, nur wenig Verkaufsfläche für solche Artikel zuzulassen, die auch in Stadtzentren verkauft werden. Im Planungsausschuss am heutigen Dienstag soll die Politik den Kurs der Stadtverwaltung bestätigen.

Die Stadt Düsseldorf definiert den Standort Rath nahe des ISS-Domes als „Fachmarktstandort Nord“. Dort sollen sich großflächige Einzelhandelsbetriebe mit nicht zentrenrelevanten Sortimenten ansiedeln, unter anderem auch Möbelfachmärkte. „Ziel ist die Errichtung von drei Möbelhäusern als Gesamtensemble mit einer Verkaufsfläche von insgesamt rund 59 000 Quadratmetern. Unter anderem soll dort ein Einrichtungshaus von Höffner mit einer Größe von 49 500 Quadratmetern angesiedelt werden — der zweite Höffner-Standort nach dem in Neuss. Weiter sollen ein Möbelmitnahmemarkt Sconto aus dem Höffner-Konzern mit einer Verkaufsfläche von rund 6000 Quadratmetern und einem rückwärtigen Lagergebäude entstehen. Ein leer stehendes ehemaliges Autohaus soll zu einem Einrichtungshaus für höherwertige Möbel mit einer Verkaufsfläche von rund 3000 Quadratmetern umgenutzt werden. Die Gesamtverkaufsfläche für zentrenrelevante Sortimente in den Häusern ist in einer Höhe von 5510 Quadratmeter angegeben. So steht es in der Vorlage für den heutigen Ausschuss.

Meerbuschs Dezernent Michael Assenmacher verweist darauf, dass in Möbelmärkten solche Artikel verkauft werden, die man auch in Meerbuschs Stadtzentrum erhält. „Die Möbelhäuser bieten viele Dinge an, die man früher klassisch in einem Haushaltswarengeschäft kaufen konnte“, erläutert Assenmacher. Dazu gehörten etwa Gläser, Porzellan oder Handtücher. Ähnlich wie Meerbusch würden auch andere umliegende Städte eine Stellungnahme zum neuen Bauvorhaben in Düsseldorf abgeben. Die Bezirksregierung könne zur Not eingreifen, betont Michael Assenmacher. Der Dezernent verweist darauf, dass sich heute noch mittelgroße Designgeschäfte mit einem hochwertigen und hochpreisigen Möbelsortiment oder mit einer Konzentration auf eine einzige Warengruppe künftig schwerer am Markt würden halten können — verwiesen wird etwa auf die Inwerk GmbH im Forum für Bürokultur in Osterath.

Die Stadt Meerbusch fordert mit Rücksicht auf die Ortskerne eine maximale Verkaufsfläche für zentrenrelevante Randsortimente von maximal 4,2 Prozent (2500 Quadratmeter), also weniger als die Hälfte dessen, was Düsseldorf derzeit plant. Michael Assenmacher fordert, dass bei der Genehmigung vollumfänglich berücksichtigt werden soll, welche Produkte in den umliegenden Städten verkauft werden, also „zentrenrelevant“ sind. Er verweist auf die Meerbuscher Sortimentsliste mit Lampen, Leuchten, Teppichen, Kunstgegenständen, Bildern, Zimmerpflanzen, Blumen, Büroorganisation und Aufbewahrungssystemen sowie Sanitärwaren.

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