Mehr Flüchtlinge kommen seit Mitte März nach Meerbusch. Die meisten ziehen ins Wohnheim am Hülsenbusch.

Von 196 Plätzen sind im neuen Übergangswohnheim am Hülsenbusch derzeit 49 belegt.
akVon 196 Plätzen sind im neuen Übergangswohnheim am Hülsenbusch derzeit 49 belegt.
Rund 500 Flüchtlinge wohnen derzeit in Meerbusch, wobei 58 aus sicheren Herkunftsländern – vom Balkan – stammen. Mit 78 Personen stammen die meisten Neu-Meerbuscher aus Syrien, gefolgt vom Irak (67) und Afghanistan (53). Daneben haben aber auch Menschen aus 29 weiteren Ländern in Meerbusch Zuflucht gefunden. Das reicht von Aserbaidschan über Bangladesch bis zu Georgien, Indien und der Mongolei. „Viele der Asylsuchenden, die uns jetzt zugewiesen werden, stammen aus diesen Ländern und haben meist keine hohe Bleibeperspektive“, informierte Peter Annacker, Leiter des Sozialamtes, jetzt im Sozialausschuss.
Jede Woche werden Meerbusch zehn Flüchtlinge zugewiesen
Die Menschen kommen aus den Ersteinrichtungen des Landes und haben dort bereits ihren Antrag gestellt. „Wenn sie eine gute Bleibeperspektive haben, können wir sie sofort zu einem Integrationskursus verpflichten“, sagte Annacker. „Lange Wartezeiten entfallen inzwischen.“ „Nachdem in den ersten beiden Monaten 2017 lediglich eine Zuweisung erfolgte, werden seit Mitte März pro Woche zehn Flüchtlinge der Stadt zugewiesen“, informierte der Erste Beigeordnete und Sozialdezernent Frank Maatz den Ausschuss. Sie würden meist in das Wohnheim am Hülsenbusch (Eisenbrand) einziehen.
Von 196 Plätzen sind dort aktuell 49 belegt. „Wir haben auch den Bewohnern der ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule angeboten, dorthin umzuziehen, weil es dort kleinere Einheiten für Familien gibt, aber niemand hat das Angebot angenommen“, sagte Maatz.
Rufbereitschaft soll eingerichtet werden
Mit Unverständnis nahmen einige Ausschussmitglieder die Ankündigung auf, dass es am Hülsenbusch nur von 8 bis 16 Uhr einen Hausmeisterdienst geben soll. „Wie soll das funktionieren, wenn es am Abend einen Notfall gibt?“, fragte Gabi Pricken (CDU). Die Antwort „Wir denken an eine Rufbereitschaft“ befriedigte sie nicht. „Die muss definitiv eingerichtet werden“, forderte Pricken und verwies auf Situationen in Strümp und Lank, als eine Rufbereitschaft nicht erreichbar war und Ehrenamtler eingesprungen seien. „Bei einem Notruf sind wir innerhalb von 30 Minuten vor Ort,“ bekräftigte Maatz und verwies auf die fehlenden finanziellen Ressourcen, die es zu berücksichtigen gelte.
Derzeit gibt es noch rund 280 freie Plätze in den städtischen Unterkünften, sodass sich die Stadt auf der sicheren Seite sieht. Gut aufgestellt fühlt sich die Stadt auch mit ihren Integrationsbemühungen, die von der Betreuung der Kleinsten bis zu den Integrations- und Sprachkursen der VHS reichen. So läuft das „Brückenprojekt“ im Übergangswohnheim Fröbelstraße sehr erfolgreich, wo Erzieherinnen die Jüngsten spielerisch betreuen.
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