Skateanlage: Politiker bleiben skeptisch

Eine Meerbuscherin will durch Spenden 400 000 Euro für eine Freizeitanlage in Strümp sammeln. Die Stadt müsste nur das Grundstück stellen.

Der Volksmund sagt, dass man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schauen dürfe — bei der Skateanlage, die Meerbusch geschenkt werden soll, schauen Politik und Verwaltung aber derzeit ganz genau hin. Im Jugendhilfeausschuss setzte die Politik zwar am Ende mit großer Mehrheit ein erstes positives Signal. Ob das Projekt damit erfolgreich auf den Weg gebracht ist, bleibt aber unsicher. Am 27. September wird im Planungsausschuss darüber abgestimmt, ob die Stadt den Initiatoren die Fläche im Landschaftspark Im Buschend in Strümp überlässt.

Die FDP hat bereits angedeutet, dass sie noch große Skepsis hat. Auch andere Fraktionen äußern Bedenken. „Hier im Ausschuss werden wir erst einmal zustimmen“, sagte FDP-Politiker Ralph Jörgens am Mittwochabend, während im Publikum Kinder der Initiative mit Eltern saßen.

Im Sommer 2017 soll die Anlage fertiggestellt sein. 400 000 Euro will die Meerbuscherin Ulla Bundrock-Muhs einsammeln, um den Skatepark zu bauen. Ihre Querkopf-Akademie wurde beauftragt, Kinder an politischen Entscheidungen zu beteiligen. Partizipation ist das Schlagwort — die Skateanlage ist das herausragende Projekt in diesem Rahmen. Weiter sollen auf dem Gelände ein Bobbycarparcours und eine Chill-Out-Fläche errichtet werden. Auch ältere Menschen sollen sich dort aufhalten können. 3600 Quadratmeter ist die als Spielwiese ausgewiesene Fläche in Strümp groß und damit deutlich größer als zwei weitere Meerbuscher Skateanlagen in Strümp und Lank.

Die eigentliche Skateanlage kostet 200 000 Euro und wird in einem Stück komplett aus Beton gegossen. Vorteil, so Bundrock-Muhs, sei dabei, dass die Anlage geräuscharm und weniger reinigungsbedürftig ist. Nach der Fertigstellung gehe die Anlage in den Besitz der Stadt Meerbusch über, die dann auch für alle Reparaturen verantwortlich ist.

„Wir wollen kein Geld aus dem Kommunalhaushalt“, betonte Bundrock-Muhs im Ausschuss. Nur die ohnehin als Spielwiese ausgewiesene Fläche sei nötig. 5000 Sponsoren habe sie auf dem Schirm, die das Projekt unterstützen werden, sagte Bundrock-Muhs.

Diskussionen gab es im Ausschuss aber insbesondere, als Dezernent Frank Maatz den Beschlussvorschlag des Verwaltungsvorstands präsentierte, dass der Bau der Anlage erst starten kann, wenn die kompletten 400 000 Euro gesammelt sind. Maatz erklärte, dass es die Stadt auf jeden Fall verhindern wolle, auf einer halbfertigen Anlage selbst sitzen zu bleiben. Der Alternativvorschlag von Ulla Bundrock-Muhs lautete, mit dem Bau der Skateranlage zu beginnen, wenn die dafür ausreichende Summe von rund 200 000 Euro vorhanden ist. „Erst wenn dieser Teil realisiert ist, kann ich Spender für andere Projekte wie Bäume finden.“ Letztlich entschied die Politik mit großer Mehrheit, ihr zu folgen.

Zweifel und Diskussionen gab es zudem über den Standort. Maatz wies aber darauf hin, dass bei einigen Flächen ein neuer Bebauungsplan erstellt werden müsste — drei Jahre würden vergehen.

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