Schlecht verkauft

Kommentar

Gewiss gibt es im Einzelfall unbestreitbar gute Gründe, von einem Grundsatzbeschluss abzuweichen. Doch die wurden am Mittwochabend nicht geliefert, als die Frage beantwortet werden sollte, warum sich die Stadtoberen entgegen der politischen Willensbekundung durch Benzin und Diesel statt Erdgas im Dienstwagen antreiben lassen wollen.

Lange Strecken, ein löchriges Erdgas-Tankstellennetz? Laut den Erfahrungen vieler Erdgas-Autonutzer scheint dieses Risiko kalkulierbar. Und bei allem Respekt: Der alltägliche Aktionsradius der Meerbuscher Verwaltungsspitze kann kilometermäßig wohl als überschaubar gelten. Anders wäre die Situation, wenn die Dienstwagen auch privat - beispielsweise für Urlaubsfahrten - genutzt werden dürfen. Dazu gab es keine Auskunft, doch auch dann müsste man fragen, was schwerer wiegen sollte: die persönliche Prioritätenliste des städtischen Angestellten am Steuer oder der Beschluss der Politik. Was am Mittwoch durchs Schweigen der Verwaltung erstickt wurde: Wer fährt die Limousinen?

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