Sanierung der Schulstraße: Anwohner müssen tief in die Tasche greifen

Trotz massiver Proteste der Anlieger wird die Schulstraße in Lank für 365 000 Euro voll saniert.

Lank. Lange genug hat es gedauert, jetzt wurde das Sanierungskonzept für die Schulstraße in Lank im Bauausschuss endlich auf den Weg gebracht.

Bei der Bürgeranhörung im Oktober vergangenen Jahres hatten die Anwohner laut Zweifel geäußert, ob ein 365 000 Euro teurer Vollausbau der Straße wirklich nötig sei. Dementsprechend hoch fällt auch die finanzielle Beteiligung der Anlieger aus: zehn Euro pro Quadratmeter für ein eingeschossiges und zwölf Euro für ein zweigeschossiges Haus.

Die Verwaltung hat nach der zum Teil harschen Kritik eine weitere Tragfähigkeitsuntersuchung des Baugrundes vorgenommen — mit dem gleichen Ergebnis wie vorher: Der lehmige Unterbau weise eklatante Defizite bezüglich der Tragfähigkeit auf, nur eine grundhafte Sanierung sei daher wirklich wirtschaftlich, fasste Ekkehard Deußen, Abteilungsleiter Straßen, das Ergebnis des Gutachters zusammen.

Fachbereichsleiter Wolfgang Trapp brachte es mit einem anschaulichen Beispiel auf den Punkt: „Natürlich kann man auch auf eine gerissene Wand einfach eine Tapete kleben. Nachhaltig geht aber anders.“

Hinzu komme, dass Bordstein und Fahrrinnen größtenteils keine Fundamentierung aufweisen würden, fuhr Deußen fort. In diesem Zusammenhang mache es wenig Sinn, die Gehwege von einer Sanierung auszusparen, zumal für die Straßenbeleuchtung neue Kabel gelegt werden müssten. „Nur 30 Prozent der Gehwegfläche wären nicht direkt von der Baumaßnahme tangiert. Dann sollte man es doch lieber gleich richtig machen“, so Deußen.

Dass die Kosten im Vergleich zu der ersten Grobschätzung noch einmal um rund 75 000 Euro gestiegen seien, liege an der teerbelasteten Hochofenschlacke, die bei Schürfungen im Untergrund gefunden worden sei und die entsorgt werden müsse. Nicht zuletzt, so der Straßenbauexperte, wolle die Stadt bei der Frage der Anordnung der sieben Stellplätze vor den Hausnummern drei bis fünf an der ursprünglichen Variante (Rückwärtsausparken vor der Kurve) festhalten.

Schienen zumindest für die Politiker damit zunächst alle Fragen ausgeräumt — die im Ausschuss anwesenden Anlieger äußerten sich eher abfällig über Deußens Äußerungen —, hätte eine Frage von Dirk Banse fast noch für eine Vertagung gesorgt. Der Sozialdemokrat wollte wissen, inwiefern eine Kostenreduzierung durch die Anwendung des so genannten Kaltrecyclings erreicht werden könne.

Erst nach langem Hin und Her konnte Deußen Banse und andere Zweifler davon überzeugen, dass die Bauweise mit 40 Meter langen Großmaschinen für die Schulstraße nicht infrage komme — zumal sie nicht in die Tiefe gehe.

Das Sanierungskonzept wurde letztlich gegen die Stimmen von SPD und UWG abgesegnet. Die Baumaßnahme soll unter Einrichtung einer Vollsperrung insgesamt vier Monate dauern und möglichst noch vor dem Winter dieses Jahres abgeschlossen sein.

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