Rhein-Kreis-Neuss: Wespen verderben Spaß an Picknick

natur Bienen und Wespen verderben vielerorts den Spaß am schönen Sommerwetter.

Rhein-Kreis Neuss. Angelockt von Kuchen, Marmelade und Saft gesellen sich in diesen Tagen wieder zahlreiche Wespen an die Kaffeetafel.

In hektischer Betriebsamkeit umkreisen sie nicht nur die süßen Früchte - auch auf Mozzarella fliegen sie, berichtet eine Cafébesucherin am Neusser Markt.

Eben saß die Frau noch entspannt am Tisch, da springt sie auch schon auf, als hätte ihr jemand Juckpulver in den Ausschnitt geschüttet. Wild fuchtelt sie mit den Händen herum und versucht, die Wespe zu vertreiben.

Hektische Bewegungen sollte man allerdings vermeiden. Normalerweise sind Wespen, Bienen und Hornissen friedliche Tiere. Erst wenn sie bedrängt werden, verteidigen sie ihr Revier, erklärt Michael Stevens von der Biologischen Station in Knechtsteden.

"Auf Nahrungssuche reagieren die Insekten nicht unbedingt aggressiv. Man sollte sie aber auch nicht anpusten oder nach ihnen schlagen. Sie stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen."

Speziell die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe können lästig werden, da sie Staaten mit bis zu mehreren 1000 Tieren bilden und mangels natürlicher Nistmöglichkeiten zunehmend auch die Städte erobern.

Dass in diesem Sommer drei Mal so viele Bienen und Wespen wie im vergangenen Jahr unterwegs sind, kann Stevens nicht bestätigen. "Das ist schwer zu schätzen", meint der Experte, sagt aber auch, dass die Insekten in diesem Jahr besonders früh ausschwärmen.

Schädlingsbekämpfer Hendrik Gilles hat seit 30 Jahren mit den ungeliebten Sommergästen zu tun. Der Neusser und seine Kollegen rücken derzeit ein- bis zweimal am Tag aus, um die Nester der Insekten unschädlich zu machen.

Auch wenn sich die Wespen im trockenen April besonders gut entwickeln konnten, meint Gilles: "Wir haben nicht mehr Wespen als sonst. Da gibt es keinen großen Unterschied zu den Vorjahren."

Die Gemeine Wespe schlüpft ab Mitte Juli und stirbt Mitte September wieder. Nur die Königinnen können den Winter überleben und ein Jahr später ein neues Wespenvolk aufbauen. Für Menschen gefährlich sind lediglich die weiblichen Insekten.

Ein Gräuel ist den pelzigen Plagegeistern der Geruch von mit Nelken gespickten Zitronenscheiben oder mit Salmiak getränkten Tüchern. Wer ein Nest bei sich auf dem Grundstück oder Balkon entdeckt, sollte einen Kammerjäger informieren. Tipps und Hilfe gibt auch die Biologische Station.

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