Planspiel am Meerbusch-Gymnasium: Aufnahme in EU nachgespielt

Schüler des Meerbusch-Gymnasiums lösen Preis ein.

Strümp. Die stellvertretende Ratspräsidentin Alexandra Schroer ergreift bei der Pressekonferenz das Wort: „Eine Aufnahme von Montenegro in die EU wird befürwortet. Die Kopenhagener Kriterien sind erfüllt, die Kriminalitätsrate wird mit Nachdruck bekämpft. Gegen eine Aufnahme von Mazedonien spricht dagegen der nicht gelöste Namenskonflikt mit Griechenland.“

Parlamentspräsident Julius Bünemann sieht das etwas anders, er würde auch Mazedonien den EU-Status verleihen, verfügt aber nicht über die ausreichende Befugnis. Während der Außenminister von Montenegro das Ergebnis zufrieden zur Kenntnis nimmt, ist die mazedonische Fraktion sichtlich geknickt.

Am Meerbusch-Gymnasium in Strümp wurde am Montag EU gespielt — und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Schüler des Differenzierungskurses Ton-Art, einer Mischung aus Kunst, Literatur und Musik, hatten sich mit einem beim Schülerwettbewerb Euro Visions mit einem Beitrag beteiligt und gewonnen. Der Preis: die Durchführung des EU-Planspiels unter fachkundiger Anleitung des Civic-Instituts für internationale Bildung.

Die Schüler mussten im Rahmen des Wettbewerbs zu dem Motto „Europa: damals, heute, morgen“ Fotos oder Kurzfilme beim NRW-Ministerium für Europa einreichen. „Die Ergebnisse waren erstaunlich kreativ“, freute sich Lehrerin Eva Hußmann, Leiterin des Ton-Art-Kurses, sowohl über die Fantasie ihrer Schüler als auch über den Preis.

In drei Gruppen aufgeteilt simulierten die 21 Gymnasiasten so gestern das Erweiterungsverfahren der Europäischen Union. „Wir haben es uns nicht einfach gemacht und alle Argumente, die für oder gegen die Aufnahme eines Kandidaten sprachen, genau abgewogen“, beteuert „Kommissionspräsidentin“ Antonia Knospe.

„Das EU-Planspiel bietet für Schüler die ideale Möglichkeit, die sonst nur schwer durchschaubaren Strukturen der EU-Politik möglichst authentisch kennen zu lernen“, erklärt Goce Peroski vom Civic-Instiitut.

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