Pfarrei Hildegundis bekennt sich zur Kinderbetreuung

Baubeginn für integrativen Kindergarten an der Pfarrstraße in Lank.

 Pfarrei Hildegundis bekennt sich zur Kinderbetreuung
Foto: Ingel

Lank. Als Bekenntnis zum Thema und als Unterstützung der Stadt verstehen Pfarrer Norbert Viertel und die Pfarrei Hildegundis von Meer ihr Engagement im Bereich der Kindergärten. Vor kurzem hat der Bau der vierten Einrichtung begonnen: Auf ihrem Grundstück an der Pfarrstraße errichtet die Gemeinde eine Kita. Betreiber wird die Lebenshilfe Neuss.

Nach dem Krieg sei ein Bombenloch dort wohl mit allem, was zur Verfügung stand, verfüllt worden, erzählt Leo Jürgens, der das Projekt als Mitglied des Kirchenvorstands vorantreibt. Bagger schaffen das Erdreich weg, und auf die gegossene Bodenplatte wird ein zweigliedriges Gebäude gesetzt, dessen Teile ein gläserner Mittelkörper verbindet.

Licht und transparent soll das zweigeschossige Gebäude — mit Aufzug — werden. Von allen Gruppenräumen führen Wege direkt in den Garten. „Wir bauen barrierefrei und behindertengerecht“, sagt Stefan Beeck, der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende.

„Der Baukörper ist voll ökologisch“, sagt Jürgens, „ein Niedrigenergiehaus mit Geothermie. Umwelttechnisch gibt es nichts Schöneres in der Stadt.“ Dennoch: Das alte Pfarrhaus abzureißen sei „kein Lustbeschluss“ gewesen. Pfarrer Viertel sieht die Symbolik: „Es ist doch schön, dass an der Stelle eines Kirchenhauses nun ein integrativer Kindergarten entsteht.“

„Alle haben uns tatkräftig unterstützt, alles ist Hand in Hand gegangen“, sagt Beeck. Vorgefertigte Decken sollen den Ausbau beschleunigen, aber dennoch kalkuliert der Kirchenvorstand vorsichtig mit zwölf bis 14 Monaten Bauzeit. „Das ist vernünftig“, sagt Johannes Horn. „Wenn wir im Februar 2015 eröffnen können, sind wir stolz.“

Stadt und Kinder warten darauf: Zwei Kita-Gruppen sind zurzeit provisorisch in der Kita an der Hauptstraße und im Technischen Dezernat untergebracht.

In Zeiten des Sparzwangs verlangt das kirchliche Immobilienmanagement der Pfarrei eine Reduzierung pastoral genutzter Gebäude. Kindergärten, so Pfarrer Viertel, seien von diesem Rotstift ausgenommen.

1,1 Millionen Euro hat die Gemeinde Hildegundis von Meer in den vergangenen drei Jahren in die Sanierung und Erweiterung der drei Kitas in Lank (Hauptstraße), Strümp (Paul-Jülke-Straße) und Osterath (Fröbelstraße) gesteckt, unter anderem, um sie auf die Bedürfnisse der unter dreijährigen Kinder zuzuschneiden.

In Lank und Strümp wurde im laufenden Betrieb angebaut (Beek: „Ein Abenteuerspielplatz für die Kinder!“), in Osterath gewährte die evangelische Gemeinde Asyl, während die katholische Kita von 370 auf 600 Quadratmeter wuchs.

Die Mitarbeiter hätten „viel leiden müssen“, sagt Beek. „Aber alle und auch die Eltern haben großes Verständnis aufgebracht“, ergänzt Viertel.

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