Oststraße: Ein bunter Kunden-Mix

Die Geschäftsleute wehren sich gegen das schlechte Image der Einkaufsstraße.

Büderich. Es sah schon mal schlimmer aus auf der Oststraße in Büderich. Aktuell stehen nur zwei Ladenlokale leer, in das eine, direkt neben dem Optiker Bodewig, zieht demnächst ein Antikgeschäft.

Die Vielfalt ist gegeben auf der vom Deutschen Eck ausgehenden Einkaufsstraße. Die Geschäftsleute können jedoch nicht auf Laufkundschaft zählen. Durchgangsverkehr gibt es so gut wie keinen, seit die Straße zum Böhlergelände abgebunden wurde. Dennoch halten sich Fahrradgeschäft und Heißmangel, Elke’s Friseurladen und Mode-Boutique, Beauty-Studio und Atelier Gourmet zum Teil schon seit vielen Jahren.

„Ich kann diese negative Stimmung, die hier rund um die Oststraße verbreitet wird, nicht teilen“, sagt Michael Hauschild, der seit vier Jahren den Buchladen Bulabü betreibt. Fluktuation gebe es auch anderswo. Insbesondere von der Nähe des großen Edeka-Marktes am Deutschen Eck könnten auch die Einzelhändler an der Oststraße profitieren.

„Man lebt primär von den Stammkunden, ganz klar. Die muss man aber est einmal gewinnen — und dann pflegen“, so Hauschild. Das schafft der Buchhändler nicht zuletzt durch besondere Aktionen wie Lesungen, Themenabende oder auch mal einen Qigong-Kurs. „Was ich hier auf der Oststraße schätze, ist der bunte Kunden-Mix. Der eine kann sich ein Auto gar nicht leisten, der nächste kommt mit dem Cayenne vorgefahren.“

Von dem schlechten Ruf der Straße hat sich Christina Krause nicht abschrecken lassen. Sie eröffnet am Montag an der Oststraße 3 ein Geschäft für Geschenkartikel. „Ich sehe das alles nicht so pessimistisch“, sagt sie. Man müsse sich nur abheben, Ausgefallenes anbieten und sich durch Mund-zu-Mund-Propaganda einen Kundenstamm heranziehen.

Krause hat sich vorgenommen, flexibel auf die Kundenwünsche einzugehen. „Was läuft, läuft, was nicht, fliegt wieder raus aus dem Sortiment“, definiert sie ihr Verkaufsmotto. Was sie anbietet? „Dinge, die kein Mensch braucht, die man aber unbedingt haben will.“

Vor anderthalb Jahren hat Klaus Schlangen das Schumachergeschäft an der Oststraße 25 übernommen. Für sein Handwerk eher unüblich, hat Schlangen eine eigene Internetseite kreiert. Neben normalen Reparaturen führt er auch Maßanfertigungen durch. „Das können heutzutage nicht mehr viele“, sagt er.

Schlangen glaubt, dass die Oststraße mittelfristig eine Zukunft hat. „Wir können alle nur voneinander profitieren und uns eine eigene Laufkundschaft erarbeiten. Je mehr Geschäfte es gibt, desto besser“, betont er.

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