Ostara-Gelände: Die Weichen sind gestellt

CDU und Grüne formulieren, wie das Neubaugebiet aussehen soll.

Osterath. In der Sondersitzung des Planungsausschusses ging es am Mittwochabend um die zukünftige Gestaltung des ehemaligen Ostara-Geländes. Und wie immer bei diesem Thema, wurde die Diskussion kontrovers geführt. Zur Abstimmung stand ein Antrag der Kooperationspartner CDU und Grüne, in dem konkrete Rahmenbedingungen definiert werden.

Da der Entwurf bereits Mitte Juni im Planungsausschuss vorgestellt wurde, überraschte es nicht, dass Werner Damblon (CDU) zu Beginn verkündete, es gäbe nichts Neues zu sagen. Das tat auch Jörg Schleifer (FDP) nicht, als er betonte, dass seine Partei den Frischemarkt in der geplanten Größe ablehne.

Auf Antrag von Nicole Niederdellmann-Siemes wurden die Änderungen einzeln diskutiert. Die SPD-Planungssprecherin ließ erkennen, dass ihre Fraktion nicht unglücklich über den überarbeiteten Entwurf ist: "Ich halte dieses für ökologisch richtig und wichtig." Dennoch überwiegen bei der SPD die Zweifel an dem Konzept, an dem neben den Kooperationspartnern auch die FDP intensiv mitgearbeitet hat.

Dessen Inhalt ist eine Verpflichtung des Investors, die Planung ökologisch und nachhaltig zu gestalten.

Energie: Carat soll sich verpflichten, ein Kleinkraftwerk zu errichten - möglicherweise in Kooperation mit den WBM - welches mit regenerativer Energie versorgt wird. Gleichzeitig soll dafür gesorgt werden, dass der Verkauf der Grundstücke an die Versorgung mit Wärme gekoppelt wird. Grundlage soll ein Energiekonzept sein, das für das Gesamtgebiet erstellt wird.

Regenwasser: Ein Großteil des Dachflächenwassers soll versickern oder in eine gestaltete Wasserfläche geleitet werden.

Frischemarkt: Der geplante Frischemarkt - betrieben von Edeka - soll um 180Grad gedreht werden. Dadurch wird der Eingang von der Promenade aus erreicht, die in den Osterather Ortskern führt. Zusätzlich ist dort ein Außenbereich mit Gastronomie geplant.

Verkehr: Auch das Verkehrskonzept im Areal soll geändert werden. Eckpunkte sind die Reduzierung der Straßen auf die benötigte Mindestbreite, Verlagerung des Park-and-Ride Platzes an die Meerbuscher Straße, Verbesserung des Radwegenetzes und dessen Anbindung an den Ort sowie eine neue Buslinienführung durch das Gelände. Die Höchstgeschwindigkeit soll maximal 30Stundenkilometer betragen.

Gestaltung: Der Gestaltungsplan soll den Bauherren eine größtmögliche Freiheit in der Architektur geben. Hintergrund ist unter anderem das Bestreben, unterschiedlichste Haustypen realisieren zu können: Single-, Mehrgeschoss-, Einfamilien- und Reihenhäuser.

Jürgen Peters (Grüne): "Wir wollen eine bunte soziale Durchmischung des Wohngebiets und künftigen Eigentümern deshalb auch die Möglichkeit bieten, auf einer Grundstücksfläche von vielleicht nur 200Quadratmetern ihr Haus zu bauen."

Für dieses Siedlungsprofil stimmte am Ende nur die schwarz-grüne Mehrheit. Ihren Antrag, die mögliche Größe eines Verbrauchermarkts auf maximal 800 Quadratmeter festzuschreiben, konnte die FDP nicht durchsetzen.

Zufrieden mit dem Ergebnis der Ausschusssitzung zeigte sich der Technische Dezernent Just Gérard: "Ich habe jetzt endlich eine Grundlage, um mit dem Investor rechtssicher in Verhandlungen zu treten".

Nach der Sommerpause will Gérard dem Ausschuss einen Zwischenbericht über den Stand der Verhandlungen geben.

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