Nach tödlichem Unfall auf Xantener Straße: Tempo 30 und Ampel nötig

Tödlicher Unfall verschärft die Diskussion um Situation auf der Xantener Straße.

Nach tödlichem Unfall auf Xantener Straße: Tempo 30 und Ampel nötig
Foto: Ingel

Strümp. Der elfjährige Radfahrer, der am vergangenen Mittwochnachmittag beim Überqueren der Xantener Straße von einem Auto erfasst und schwer verletzt wurde, ist gestorben. Laut Polizei wollte der Fünftklässler des Meerbusch-Gymnasiums die Kreuzung vom Bergfeld kommend in Richtung Forststraße überqueren und missachtete das Rotlicht.

Der Tod des Jungen löst überall Betroffenheit aus, Schulkameraden und ihren Eltern wird Hilfe angeboten.

Neben Betroffenheit wird auch Ärger über die Verkehrssituation auf der Xantener Straße laut. „Die Grünphase der Ampel an der Kreuzung mit der Xantener Straße ist für Fußgänger viel zu kurz“, kritisiert ein Familienvater.“

Um Verkehrsverbesserungen bemüht sich seit Jahren der Bürgerverein Kleene Strömper. Zuletzt wandten sich Karl-Heinz Rütten und seine Mitstreiter im April 2013 an Landesverkehrsminister Groschek. Der lehnte den vom Bürgerverein geforderten und kurzzeitig von seinem aus Strümp stammenden Amtsvorgänger Lienenkämper befürworteten Kreisverkehr in Höhe Bergfeld ab: Es fließe nicht gleichmäßig viel Verkehr auf den einmündenden Verbindungen K9 (Bergfeld/Forststraße) und L137 (Moerser/Xantener Straße).

Das mache einen Kreisverkehr nicht sinnvoll, und außerdem lasse eine leere Staatskasse dieses Projekt nicht zu, antwortete der Minister im Juni 2013. Die ebenfalls geforderte Ampel in Höhe Helen-Keller-Straße sei nicht sinnvoll, da es wenige Meter nördlich und südlich Ampelübergänge gebe und der Polizei keine Erkenntnisse über überhöhte Geschwindigkeiten auf der Ortsdurchfahrt vorlägen.

Die Kleenen Strömper lassen trotzdem nicht locker. Gemeinsam mit der Geschäftsführung des Blindenwohnheims und der Senioreneinrichtung an der Helen-Keller-Straße will man in Düsseldorf nachhaken. „Wir wollen die Ampel an der Helen-Keller-Straße“, beharrt Rütten.

„Das ist äußerst dringlich und geboten.“ Ergänzend sollte auf der Xantener Tempo 30 angeordnet werden. „Durch die Bauweise der Straße sind überhöhte Geschwindigkeiten normal.“ Das Ortseingangs- beziehungsweise -ausgangsschild müsse in Richtung Haus Meer verschoben werden.

Land (L 137) und Kreis (K 9) sind die Baulastträger der Straßen, aber die Stadt Meerbusch hat Einfluss auf Schilder und Ampeln — in Abstimmung mit Baulastträgern und Polizei. „Wir werden den Unfall zum Anlass nehmen, die Situation noch einmal mit Verkehrsexperten der Polizei und den Baulastträgern zu prüfen“, kündigt der städtische Fachbereichsleiter Wolfgang Trapp an.

„Änderungen müssen nachvollziehbare Gründe haben.“ So sei eine Verschiebung der Ortseingangsschilder, die den schnellen Autofahrer auf Tempo 50 drosseln, Richtung Büderich rechtlich nicht vorgesehen: „Die Schilder signalisieren den Beginn der geschlossenen Ortschaft.“ Das sei erst frühestens in Höhe der Querung zum Neubaugebiet Forststraße — dem heutigen Standort — der Fall. Als Landesstraße müsse die Xantener Straße bis dahin die überörtlichen Verkehre abwickeln.

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