Meerbusch: Zehn gewählte Mitglieder sitzen im Integrationsrat

Der Kreis verwirft die Stimmengewichtung. Vier „Nachrücker“ in der Interessenvertretung.

Meerbusch. Meerbuschs Integrationsrat wächst schon, bevor er sich zu seiner konstituierenden Sitzung getroffen hat: Der Wahlausschuss hat am Mittwoch entschieden, dass die Interessenvertretung der in Meerbusch lebenden Ausländer statt sechs nun doch zehn gewählte Mitglieder haben wird. Fünf weitere wird der Rat in den Integrationsrat entsenden.

Auf Initiative von Winfried Schmitz-Linkweiler (Grüne) hatten alle Fraktionen im Ausschuss zwei Tage nach der Wahl einstimmig beschlossen, die Auswertung des Wahlgangs überprüfen zu lassen. Strittig war, ob eine Stimmgewichtung, dass also zwei Kandidaten überproportional viele Stimmen erhalten hatten, gewertet werden durfte. Eben dieses Vorgehen hatte in Meerbusch dazu geführt, dass Hayrettin Polat vier und Ingrid Maas zwei Sitze im Gremium erhielten. Da sie sich nicht teilen können, waren sechs Kandidaten gewählt, vier Sitze blieben frei.

Bei einer Listenwahl, wo Kandidaten nachrücken könnten, sei dieses Verfahren sinnvoll, nicht jedoch, wenn ausschließlich Einzelkandidaten antreten würden, so die Bedenken, die Schmitz-Linkweiler vortrug.

In seiner Prüfung schließt sich nun der Rhein-Kreis als Aufsichtsbehörde dieser Auffassung an. Die Konkurrenz von Einzelbewerbern lasse eine Gewichtung bei der Sitzverteilung nicht zu.

Auch wenn laut Bürgermeister Dieter Spindler diese Auffassung keineswegs unumstritten ist, folge er ihr in dem Bestreben, die Interpretationsvariante zu wählen, die den geringsten Schaden auslöse. Der Nutzen: Der Integrationsrat hat nun zehn Mitglieder und ist bunter und vielfältiger. Der mögliche Schaden: Das Stimmengewicht der sechs bislang gewählten Vertreter ist geringer.

In Meerbusch hatten sich elf Kandidaten um zehn Plätze beworben. Nur Joris Mocka hat nun den Einzug verpasst. Gewählt sind Hayrettin Polat, Ingrid Maas, Erhard Hartung, Trevor Bannon, Marie Eichhorst, Mohamad Al Jawhar, Ariane Jung, Loukia Hatzi, Mary Bernadette Weihs und Peter René Häcki.

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