Meerbusch: Nur bei Fahrdiensten und Behindertenarbeit hapert es

Die Zahl der Meerbuscher, die sich am Ehrenamt-Forum beteiligen, hat sich auf hohem Niveau stabilisiert.

Meerbusch. Vor etwas mehr als einem Jahr haben Stadt und Diakonie das Ehrenamt-Forum ins Leben gerufen, um den Bedarf an unvergüteten sozialen Tätigkeiten gezielt zu bündeln und effektiv zu vermitteln.

Die Idee kam gut an. Inzwischen umfasst der Pool an Menschen, die bereit sind, ihre Freizeit zu opfern, um anderen zu helfen, um die 60 Personen - aus allen Stadtteilen und Altersklassen.

Zum Dankeschön-Abend am Mittwoch kam aus diesem Kreis zwar nur knapp die Hälfte in die Christuskirche, dafür sind Engagement und Durchhaltevermögen bei den Freiwilligen im Alltag umso größer, bestätigt Brigitte Erwig, bei der die Fäden des Ehrenamt-Forums zusammenlaufen: "Die Zahl derer, die nach der Orientierungsphase bei der Stange bleiben, hat sich auf hohem Niveau stabilisiert."

Ein Großteil der Ehrenamtler sei im Krankenhaus-Besuchsdienst, in den Altenheimen, bei der Flüchtlingsbetreuung und nicht zuletzt im Familienzentrum in der Böhlersiedlung tätig. Überraschend: "Es sind keineswegs nur Rentner oder Hausfrauen, die sich anbieten, sondern viele berufstätige Akademiker oder Handwerker", so Erwig.

Auch die Hilfestellungen, die - zum Teil täglich - vermittelt werden, seien ganz unterschiedlich und würden von Tanz-, Gitarren- oder Kochkursen über Hausaufgabenbetreuung und Nachhilfe bis hin zur Begleitung und Beratung ausländischer Familien reichen. "Einige haben auch selbst Ideen in die Tat umgesetzt", berichtet die Sozialpädagogin.

Ergebnis dieser Eigeninitiative kann eine Zeitung für ein Seniorenheim mit Insider-Informationen sein oder das "Wunschkonzert", bei dem ein Musikliebhaber Patienten in Krankenhäusern an seiner CD-Sammlung teilhaben lässt.

Großer Beliebtheit bei Kindern im Familienzentrum am Sonnengarten erfreut sich Schäferhund-Mischling Nele: "Die sind alle schlichtweg begeistert, Nele fordert die Zärtlichkeit aber auch geradezu heraus", versichert Frauchen Gabriele Pauly.

Nur in wenigen Bereichen stockt es, so Erwig: "Kaum jemand findet sich für nachgefragte Fahrdienste, auch die Arbeit mit Behinderten ruft scheinbar immer noch ein wenig Berührungängste hervor."

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