Meerbusch: MichaelaII erspart Umwege

Verkehr: Wenn die Rheinbrücke bei Wesel repariert wird, könnte Fährschiffer Schäfer Autos über den Rhein fahren.

Meerbusch. Wenn der Landesbetrieb Straßen in den Herbstferien die Rheinbrücke zwischen Bislich und Xanten wegen notwendiger Bauarbeiten mindestens für zehn Tage sperrt, könnte Fährunternehmer Hans Schäfer Pendlern einen großen Umweg ersparen. Die müssten alternativ die 50 Kilometer entfernten Brücken in Rees oder Duisburg nutzen.

Schäfer kann mit seiner Autofähre MichaelaII, die Menschen und Fahrzeuge täglich zwischen Langst-Kierst und Kaiserswerth über den Rhein bringt, 25 Prozent des täglichen Verkehrs aufnehmen.

Die Idee hat Charme. Das finden nicht nur die Menschen in Wesel, sondern auch die Fährleute Schäfer. "Wir sind immer noch abenteuerlustig", sagt Rosemarie Schäfer, verhehlt aber auch nicht, dass es sich für sie und ihren Mann um ein lohnendes Geschäft handeln würde. "Wir waren vor gut einer Woche in Wesel und haben unsere Bedingungen vorgetragen. Alle Bedenken schienen ausgeräumt zu sein, aber seitdem haben wir nichts mehr gehört", sagt Schäfer nachdenklich. Dabei drängt die Zeit. "Ohne umfangreiche Vorbereitungen funktioniert so etwas natürlich nicht", gibt Rosemarie Schäfer zu bedenken.

Wenn die Schäfers das Geschäft in Wesel übernehmen, stehen die Meerbuscher nicht ganz ohne Fährschiff da. Für diesen Fall haben die Schäfers noch ihre Personenfähre Maria Franziska in der Hinterhand, die auch als Party-Schiff genutzt wird. "Da können bis zu 150Menschen mitfahren", erklärt die Niersterin.

Eine Einschränkung besteht trotzdem: Die Bauarbeiten, für die ursprünglich nur eine Woche, inzwischen aber zehn Tage kalkuliert sind, müssten bis zum Ende der Herbstferien abgeschlossen sein. "Wenn die Ferien vorbei sind, müssen wir wieder in Meerbusch sein. Schon wegen der vielen Schüler, die die Fähre täglich nutzen", betont Schäfer.

Die Rampen, die in Bislich und Xanten zur Verfügung stehen, würden für die Fährmanöver ausreichen. Allerdings gehören sie der Bundeswehr. Dass die ihr Einverständnis für die zeitlich begrenzte zivile Nutzung gibt, gilt als sicher.

Die vom Heimatverein Bislich betriebene Personenfähre "Keer tröch II", die einige Kilometer rheinaufwärts pendelt, würde für die Dauer der Bauarbeiten pausieren.

Vorgesehen ist der Fährbetrieb in Wesel täglich zwischen 7 bis 20 Uhr. Autofahrer müssten drei, Radfahrer zwei, Fußgänger 1,50 Euro für die Überfahrt zahlen.

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