Meerbusch: Krise macht auch vor den Kabarett-Tagen nicht Halt

Nur 320 von 460 Abos konnte Bert Müllejans im Herbst absetzen. Doch er glaubt fest an den Aufschwung 2010.

Meerbusch. Zum ersten Mal seit "zig Jahren" ist der Absatz der Abonnements für die Kabarett-Tage im auslaufenden Herbst- und Winter-Programm zurückgegangen, beklagt Organisator Bert Müllejans. Lediglich 320 von 460 Kartenpaketen wurden abgesetzt. "Die Krise hat auch die Kleinkunst erreicht, die Leute sparen", schließt Müllejans daraus, dass die Bilanz mit etwa 2400Zuschauern - Horst Buchholz (2./3. Dezember) und Christoph Sieber (16./17. Dezember) stehen noch aus - mager ausfallen wird. Immerhin: "Ausgaben von 23.500 stehen Einnahmen von 25.000 Euro gegenüber", so Müllejans.

Der Kabarett-Experte ist jedoch überzeugt, dass das Frühjahrsprogramm viel besser laufen wird. Vor allem ein Name steht für diese Prognose: "Volker Pispers hat sich von mir überreden lassen, ins Abo aufgenommen zu werden", freut sich Müllejans, dass der Altmeister des politischen Kabaretts am 17. und 18.Februar in Lank gastiert. Pispers hat zwei weitere Hochkaräter vermittelt: Henning Venske und Jochen Busse führen am 12./13. Mai als "graue Wölfe im Schafspelz" eine gesamtdeutsche Inventur durch. Müllejans: "Ich habe mich kaum getraut zu fragen, aber ihre Gage ist realistisch."

Den Kleinkunstreigen eröffnet am 27. und 28. Januar der Franzose Alfons. Er erzählt von seinen Klingelstreichen bei Jacques Chirac oder kalten Abenden im flackernden Licht eines brennenden Kleinwagens in einem Pariser Vorort.

Vor fünf Jahren war Jochen Malmsheimer schon einmal in Meerbusch - mit wenig Erfolg. Das soll sich am 10./11. März ändern, wenn er sein schräges politisches Programm "Ich bin kein Tag für eine Nacht" in Lank vorstellt.

Phillip Weber hat bereits mit dem Ersten Deutschen Zwangsensemble Anarchie verbreitet, jetzt präsentiert er am 24./25. März seine Vorstellung von einem "Honeymoon Massaker". Als ehemaliges Mitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft wird Holger Paetz (21./22. April) fachmännisch das Krisengejammer sezieren.

28.000 Euro kostet das Programm, "aber das kriegen wir locker wieder rein", glaubt Müllejans. Abgerundet wird das Frühjahr 2010 mit Zusatzveranstaltungen - von Konrad Beikircher (3.März) über Horst Schroth (30. April) bis zu den Springmäusen (29. Mai). Einen Tipp hat Müllejans noch fürs alte Jahr: Pause und Alich, alias Fritz und Hermann, zeigen am 10.Dezember ihr "Weihnachtsspecial". “ Karten im Fachbereich Kultur, Kaustinenweg 1, 2 916 251; Abo 66 Euro, Einzelkarten 18 Euro, Pispers sowie Venske/Busse 20 Euro.

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