Meerbusch: Fast überall ist etwas kaputt

Geldspritze: 3,9 Millionen Euro bekommt die Stadt aus dem Konjunkturpaket II. Das meiste davon fließt in die Schulen.

Meerbusch. Deutlich weniger Geld aus dem Konjunkturpaket II als von Bürgermeister Dieter Spindler geschätzt bekommt die Stadt Meerbusch: Etwas mehr als 3,9 Millionen Euro. Der Bärenanteil davon, knapp 3 Millionen Euro, sollen in die Bildung fließen, der Rest der pauschalen Zuweisung in die Infrastruktur. Spindler hatte am vergangenen Donnerstag im Hauptausschuss eine Summe in Höhe von 8,5 Millionen genannt. "Aber das ist nur Theorie", hatte er betont.

Nicht mehr nur theoretische Vorstellungen, sondern schon ganz praktische Vorhaben sind bereits bei Gesprächen zwischen dem Bürgermeister und den Leitern der weiterführenden Schulen durchgespielt worden. Ulrich Keusen, Leiter des Meerbusch-Gymnasiums am Mönkesweg in Strümp, freut sich mit seinen Schülern über "energetische Maßnahmen" für eine bessere Isolierung der Klassenräume. Jetzt hofft er, dass die Erneuerung der Fenster im Erdgeschoss vorgezogen werden. Hier ziehe es noch arger als in anderen Bereichen der Schule.

Doch auch optische Verbesserungen seien im Gymnasium notwendig. "Es ist schon sehr viel hier passiert, aber das reicht noch nicht aus." Aufenthaltsraum und die Aula beispielsweise könnten besser gestaltet werden. Und wenn er einen Herzenswunsch frei hätte? "Einen großen Proberaum für unseren Chor." Ob das Geld aus dem Konjunkturpaket dafür ausreicht, darf bezweifelt werden.

Für ein bisschen Farbe im ehemaligen Awo-Kindergarten "Fronhof" an der Gereonstraße in Büderich müsste es aber langen. "Hier muss unbedingt mal gestrichen werden", meint Leiterin Ilse Kremer bescheiden und völlig überrascht von einer möglichen Geldspritze. Notwendig sei nicht nur ein Anstrich. Auch der Boden in der städtischen Einrichtung sei kaputt.

Auch die Maria-Montessori-Gesamtschule in Büderich soll von dem Geld profitieren. Im alten Teil des Gebäudes gebe es aber nur noch wenige einfachverglaste Fenster. "Einen großen Teil hat die Stadt im vergangenen Jahr zum Glück bereits erledigt", erklärt Schulleiter Klaus Heesen. Doch in einem Haus mit 1000 Schülern gebe es immer etwas zu renovieren - beispielsweise die Flure. Und zwei besondere Wünsche habe er noch: eine vernünftige Fahrradabstellanlage, die fest verankert ist und ein Dach hat sowie mehr Platz für die Küche des Ganztagsbereichs. Da mittlerweile selbst gekocht werde und immer mehr Schüler dieses Angebot nutzten, müsse mehr Raum her. "Dort reicht der Platz einfach nicht mehr aus."

Eine Finanzspritze hätte auch der FC Adler Nierst nötig. Der Rasenplatz muss komplett erneuert werden - Kosten in Höhe von15000 bis 20000Euro hat der Vorsitzende Harald Bahmann ausgemacht. Oder "weit über 100000Euro" für einen Kunstrasenplatz mit geringeren Folgekosten. Von der Anlage profitieren übrigens auch Schüler: Eine komplette Schulklasse aus Lank tritt hier als Mannschaft an.

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