Meerbusch: „Brückenbauer“ will Lebensqualität für alle steigern

Der Korschenbroicher Peter Annacker ist neuer Fachbereichsleiter für Jugend und Soziales.

Meerbusch. Am 3.August hat Peter Annacker als Fachbereichsleiter Jugend und Soziales seinen Dienst in Meerbusch angetreten. Der 46-Jährige kommt von der Basis: Als Sozialarbeiter hat er vor 21 Jahren sein Anerkennungsjahr im Kreisjugendamt gemacht und ist geblieben: Zuständig für Rommerskirchen, Jüchen und Korschenbroich war er pädagogischer Leiter und Sachbearbeiter im Allgemeinen Sozialen Dienst, die letzten zehn Jahre Produktgruppenleiter im Bereich Jugend und Familienhilfe.

Warum wechselt man vom Kreis nach Meerbusch? "Mich hat immer auch die Seniorenarbeit gereizt, aber das hatte sich nie ergeben", sagt Annacker. "Ich finde die Vielfalt meiner Stelle spannend." Kinder, Jugendliche, Alte: Selbst ein Familienmensch, will er auch als Fachbereichsleiter "Familie" durch alle Alters- und Entwicklungsstufen betrachten: "Ich will Angebote machen, steuern und die Lebensqualität steigern. Das ist eine ausgesprochen reizvolle Aufgabe." Dafür akzeptiert er auch die Entfernung von der Basis, die mit seiner Aufgabenfülle zwangsläufig zunimmt. Er sei aufgrund seiner Erfahrung in der Lage, "mit den Kollegen mitzuschwingen", sagt Annacker, könne auch als Vorgesetzter inhaltlich nah dran sein.

"Total begeistert" sei er über das, was Meerbusch schon initiiert habe: Netzwerk für Senioren, Ehrenamtsforum, Aktiv im Alter, Ü55-Fachkräftetreffen - das alles sei auch notwendig: "Da werde ich alles, was ich habe, reinschmeißen, um es mit Leben zu erfüllen."

Stadt, Freiwillige, Initiativen, Vereine und Verbände müssen eng zusammenarbeiten. Das gilt auch und vor allem, wenn das Geld knapp wird. Im Kinder- und Jugendbereich, das betont Annacker, sei es beim Ausbau der U3-Betreuung oder der Ogata gut angelegt, "insbesondere, wo es um die Betreuungsqualität geht".

Diesen Qualitätsdialog werde er innerhalb seines Fachbereichs und mit allen freien Trägern aufnehmen. "Man muss die Systeme stärken, in denen sich Kinder und Schüler aufhalten, damit diese auch besonderen Anforderungen gerecht werden können. Das ist das Ziel." Die Herausnahme und Aussonderung der Betroffenen aus dem System lehnt Annacker ab - so lange es geht: Kindergärten, Schulen und Familien müssten gestärkt, in Prävention investiert werden.

Peter Annacker fühlt sich in Meerbusch "toll empfangen" - was ihn aber nicht wundere. Er habe einige Kollegen ja direkt oder indirekt gekannt und "gewusst, das es hier gute Leute gibt".

Die müssen ihn jetzt kennenlernen. Annacker will Entscheidungen fällen, Hilfestellung und Unterstützung geben, vernetzen, Brücken schlagen, mit den Kollegen Dinge entwickeln - darin sieht er seine Aufgabe. "Man macht es mir ausgesprochen leicht, einen Einstieg zu finden", sagt der Korschenbroicher. Aber er merke auch, dass die Anforderungen hoch seien. "Ich hoffe und denke, es wird erwartet, dass ich die Dezernentin entlaste."

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