Marie Batzel ist neue Chefin der VHS

Die 36-jährige Literaturwissenschaftlerin hat auch einen eigenen Blog und kennt sich mit dem Lernen in der digitalen Welt aus.

Marie Batzel ist neue Chefin der VHS
Foto: Dackweiler

Mit 273 Angeboten im kommenden Semester ist sie die wohl größte (Weiter-)Bildungseinrichtung der Stadt. Und sie ist für alle da: die Volkshochschule (VHS). Mit Marie Batzel hat die VHS Meerbusch seit dem 1. November eine neue Leiterin. Deren großer Traum war es eigentlich, einmal ein großes Literaturmuseum zu gründen. Gelandet ist die 36 Jahre alte promovierte Literaturwissenschaftlerin und dreifache Mutter in der Literaturvermittlung und Bildung.

„Ganz ernsthaft: Die VHS war schon immer mein Ding“, sagt Batzel. „Mit zwölf Jahren habe ich an der Volkshochschule meinen ersten Kursus belegt und das Babysitter-Diplom gemacht.“ Es folgten Computer-, Näh-, Foto- und Fremdsprachenkurse.

Während des Studiums in Passau sammelte die Wahl-Ratingerin erste Erfahrungen in der VHS-Programmplanung, vor ihrem Wechsel nach Meerbusch leitete an der VHS Mönchengladbach den Bereich „Kulturelle Bildung“ und entwickelt dort viele neue Veranstaltungsformate. Das hat sie nun auch in Meerbusch vor.

„Ein Schwerpunkt meiner Arbeit war und ist die Erarbeitung von Bildungskonzepten im Bereich ,Lernen in der digitalen Gesellschaft’“, sagt Batzel. „Das heißt: Wir wollen Bildung so vermitteln, wie das Leben heute auch tatsächlich ist.“ Also: multimedial und interaktiv. Die 36-Jährige weiß, wie das funktioniert. Seit 2014 schreibt sie im Internet, auf kulturfund.de, einen Blog zur kulturellen Bildung für die Volkshochschulen. Viel mehr „2.0“ kann sich die VHS Meerbusch also kaum aufstellen.

Als Juristin und Wirtschaftswissenschaftlerin kann Marie Batzel aber auch Marketing. Der Aufbau neuer Lernumgebungen und die Entwicklung neuer, flexibler Kurskonzepte ist ihre Spezialität. „Wir wollen künftig die Teilnehmergruppe zwischen 35 und 50 Jahren stärker ins Visier nehmen“, sagt die VHS-Chefin. „Tatsächlich haben wir hier alle Altersgruppen im Haus: Über die Integrationskurse kommen viele junge Menschen und es gibt natürlich auch die Rentner, die regelmäßig unsere Kurse besuchen.“

Die Menschen, die altersmäßig dazwischen liegen, die arbeiten, Familien versorgen und auch in der Freizeit zeitlich stark eingespannt sind, seien allerdings schwer zu erreichen. „Wir probieren da verschiedene Formate aus“, sagt Batzels Stellvertreter Berthold Grebe. „Wir denken da sehr kundenorientiert.“ Das ab sofort online abruf- und buchbare Programm für das erste Halbjahr 2017 liegt nicht nur bei der VHS, sondern auch in vielen öffentlichen Einrichtungen aus. Geplant wurde es mit einem Zwei- statt Drei-Mann-Team im Herbst vergangenen Jahres — noch vor dem Start der neuen Leiterin.

Abwechslungs- und umfangreich ist das Angebot dennoch. „Neu“, sagt Berthold Grebe, „sind zum Beispiel Angebote zur Meerbuscher Geschichte, die wir mit dem Geschichtsverein realisieren.“ Auch viele rechtliche Themen wie der Vortrag von Feuerwehr-Chef Ralf Bolten über das neue Brandschutzgesetz stehen auf dem Stundenplan. Genauso wie Themen aus den Bereichen Gesundheit, Beruf, Sprachen, Gesellschaft. „Die Stadt Meerbusch ist in diesem Programm insgesamt sehr präsent“, sagt Marie Batz. „Und das, muss ich sagen, finde ich wirklich gut.“

vhs.meerbusch.de

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