Lutz Lienenkämper: Mit Rückenwind in die Wahl

Lienenkämper will das Land auch in den fünf kommenden Jahre „reparieren“.

Meerbusch. Die Wahlkreisvertreterversammlung für Meerbusch, Kaarst, Korschenbroich und Jüchen hat Lutz Lienenkämper als Direktkandidaten für die Landtagswahl am 9.Mai 2010 aufgestellt. Ohne Gegenkandidat und bei nur einer Enthaltung gaben 56Delegierte dem Landesminister für Bauen und Verkehr ihre Ja-Stimme. Der 40-Jährige bewirbt sich damit nach 2005 für weitere fünf Jahre um ein Landtagsmandat.

Herr Lienenkämper, 98Prozent Zustimmung auf der Wahlkreisvertreterversammlung - sind Sie von dem Ergebnis überrascht, damit zufrieden?

Lienenkämper: Ich bin natürlich ausgesprochen zufrieden und vor allem dankbar. Das Ergebnis gibt mir Rückenwind für den Wahlkampf, den wir mit allen Verantwortlichen im Wahlkreis nun geschlossen vorbereiten können.

In Ihrer Rede vor den Delegierten sagten Sie, der erste Tag im Plenum war wie der erste Tag in der Uni. Heute sind sie Landesminister für Bauen und Verkehr. Wie haben Sie die vergangenen knapp fünf Jahre erlebt?

Lienenkämper: Die Zeit verlief wie in einem Teilchenbeschleuniger, weil so viel passiert ist. Ich habe in kurzer Zeit sehr viel Verantwortung übernommen, erst als wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, jetzt als Landesminister. Aber ich sehe es als meinen Auftrag, das Land mitzugestalten. Außerdem kann ich mit meinem Amt die Interessen des Wahlkreises an vielen Stellen vertreten.

Sie bezeichneten das CDU-Wahlprogramm 2005 als Vertrag mit den Bürgern. Wurde der Vertrag erfüllt?

Lienenkämper: Er wurde erfüllt. Wir sind alles angegangen, was im Wahlprogramm stand, haben das allermeiste umgesetzt oder damit begonnen. Aber klar ist auch, dass ein Land, das 39Jahre unter Wert regiert wurde, nicht in fünf Jahren vollständig repariert werden kann. Deshalb braucht NRW fünf weitere Jahre eine bürgerliche Mehrheit.

Vor fünf Jahren waren der Erhalt des gegliederten Schulsystems und die Einstellung neuer Lehrkräfte eine zentrale Botschaft. Welches Thema wird den Wahlkampf 2010 prägen?

Lienenkämper: Es ist wichtig, für die Zeit nach der Krise die Voraussetzungen für Wachstum zu gestalten, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Der Erhalt des gegliederten Schulsystems spielt auch weiterhin eine Rolle. Es ist wichtig für unsere Kinder, die Angriffe derjenigen, die es zerschlagen wollen, abzuwehren. Mit dem Ausbau der Kinderbetreuung wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestärkt.

Die Doppelbelastung als Landtagsabgeordneter und Minister bedeutet viel Arbeit und nimmt viel Zeit in Anspruch. Angenommen, Sie übernehmen nach der Landtagswahl wieder einen Ministerposten, würden Sie Ihr Mandat trotzdem weiterhin behalten?

Lienenkämper: Selbstverständlich würde ich es behalten. Auch wenn ich weniger Zeit habe, bemühe ich mich, so viele Einladungen wie möglich aus meinem Wahlkreis anzunehmen. Das funktioniert, wenn man bereit ist, viel zu arbeiten. Allerdings mache ich mir keine Gedanken über Entscheidungen, die nach der Wahl getroffen werden. Erste Priorität hat jetzt, weiter professionell und erfolgreich zu arbeiten und dann gemeinsam die Wahlen zu gewinnen.

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