„Lank-Latum ist für mich der schönste Ort, den es gibt“

Thomas Günther ist das jüngste Heimatkreis-Mitglied.

„Lank-Latum ist für mich der schönste Ort, den es gibt“
Foto: ud

Thomas Günther wird voraussichtlich als jüngstes Beiratsmitglied in die Annalen des Heimatkreises Lank eingehen. Zumindest ist er das im Augenblick. 1979 im Lanker Krankenhaus geboren, eingeschult 1985 in die Pastor-Jacobs-Schule und nach dem Abitur 1998 im Meerbusch-Gymnasium ein Maschinenbau-Studium in Aachen abgeschlossen, promovierte er auf dem Gebiet der Gleitlager und ist heute als Projekt-Manager tätig.

Herr Günther, Heimat ist ja eher ein Thema mit Tradition und für Ältere: Haben Sie eine Idee, wie jüngere Menschen angelockt werden können?

Thomas Günther: Der Heimatkreis zeigt in der Dokumentation der Heimatgeschichte hervorragendes Engagement. Die wissenschaftlich anspruchsvollen Vorträge habe ich fast alle gehört. Aber sie sind für jüngere Menschen eher weniger ansprechend. Mich interessieren persönliche Anekdötchen und Schilderungen der „alten Zeit“ deutlich mehr. Ich möchte meine eigenen Erinnerungen ab den 1980er Jahren hinzufügen .

Wie sehen Ihre Erinnerungen aus, sind sie auch für andere spannend?

Günther: Erst einmal möchte ich sagen, dass Lank-Latum für mich der schönste Ort ist, den es gibt. Ich schätze die familiäre Atmosphäre, den tollen Ortskern und die vielen Menschen, die ich hier kenne. Meine Mutter ist eine geborene Sitsen, Schwester des Heimatkreis-Schatzmeisters Peter Sitsen, und meine Großmutter stammt vom Bauernhof in der Äschdonk, heute Rottstraße, aus der Familie Weyers/Kutzen. Somit ist meine Mutter Enkelin von Peter Weyers, der nach dem Zweiten Weltkrieg Bürgermeister in Lank war. Und alle diese Menschen haben mir viele Anekdötchen über das Leben im Ort erzählt.

Was hat der Ort sonst noch für junge Menschen zu bieten?

Günther: Das Vereinsleben bietet auch für meine Generation eine ganze Menge. Ich bin Schütze in der Preußischen Garde. Den Kontakt zum Schützenwesen habe ich über einen Lanker Arbeitskollegen bekommen, der zufällig im Flieger nach Polen in ein Produktionswerk neben mir saß. Und ich bin auch mit meinem Sohn in der Karate-Abteilung des TSV Meerbusch. Das ist ein toller, anspruchsvoller Sport, den man auch mit 37 Jahren noch anfangen kann.

Glauben Sie, Gleichaltrige sind an der Heimatgeschichte interessiert?

Günther: Vor zwei Jahren habe ich zu 30 Jahre Einschulung ein Klassentreffen organisiert. Wir hatten die gleichen Gespräche wie die ältere Generation.

Wie soll das in das Heimatkreis-Programm eingebunden werden?

Günther: Im Verein, der Mitglieder zwischen zwei und über 90 Jahren hat, gibt’s die Möglichkeit, auch unsere Erinnerungen aufzuschreiben und zu teilen. Über Berichte und Erzählungen können Jüngere animiert werden, sich auch selbst zu engagieren. Die Aktivitäten müssen einen klaren Bezug zur jüngeren Generation aufweisen und deren Sentimentalität ansprechen. Ich bin fest überzeugt, dass sich viele um meinen Jahrgang herum demnächst aktiv dem Heimatkreis zuwenden. Ich möchte ihnen Mut machen und zeigen, wie viel Spaß Heimat sowie deren und unsere Geschichte machen kann.

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