Lank/Förderpreisträger-Konzert: Viel Lob und Liebe für die Fleißigen

konzert Seit 20 Jahren unterstützt die Trude-Fischer-Stiftung des Fördervereins der Musikschule junge Klaviertalente.

Lank. Der 21. Förderpreis der Trude-Fischer-Stiftung ging im vergangenen Jahr an die Nachwuchstalente Leah Blomenkamp (14) und Fabian Haupt (18). Zum Preisträger-Konzert und 20-jährigen Stiftungsjubiläum hatte der Verein der Freunde und Förderer der Städtischen Musikschule Meerbusch am Samstag nun in die neu bestuhlte Teloy-Mühle geladen.

Laudator und Stiftungsvertreter Christoph Roell war extra aus der Schweiz angereist, um ein privates Portrait von "Trude" , wie Schüler die 1987 verstorbene Pianistin und Klavierpädagogin nennen durften, mit Worten der freundschaftlichen Verbundenheit zu zeichnen.

"Sie selbst übte täglich drei Stunden, duldete kein Lob für sich, lobte aber viel und liebte die Fleißigen etwas mehr. Ein Segen für Generationen von Klavierschülern", erzählt Roell. "Ich glaube, sie hatte ein gutes Leben." Beim Bergwandern habe sie die nötige Kraft geschöpft für ihren - für Kinderohren fast unangenehm lauten - Gesang und ihren kulturellen Einsatz:

So gestaltete sie etwa einen Brahms-Abend, 1945, im Taumel des Nachkriegschaos. Das entsprechende Plakat hierzu blieb erhalten und im Rahmen der Feier Rolf Kaulmann, dem Vorsitzenden des Fördervereins, überreicht.

Trude Fischer lebte allein in einer bescheidenen Zwei-Zimmer-Wohnung. Ein Raum war mit zwei Flügeln nahezu vollständig belegt, erinnert sich Thomas Blomenkamp, Vater der aktuellen Preisträgerin, prominenter Komponist und einst Schüler Trude Fischers. "Sie bestärkte mich in den ersten eigenen kompositorischen Gehversuchen und ließ es sich als über 70-Jährige nicht nehmen, mich zum Bundeswettbewerb von Jugend musiziert zu begleiten."

In seiner Erinnerung ist Trude Fischer Anstifterin zu leidenschaftlicher Auseinandersetzung mit Instrument und Musik, eine vitale Erscheinung mit pädagogischem Feuer und ein Vorbild für ein Leben mit Musik.

Leah Blomenkamp erhielt ihren ersten Klavierunterricht im Alter von fünf Jahren, errang bereits sieben erste Preise, spielt seit zwei Jahren zusätzlich das Fagott und überzeugt durch ihr anmutiges Spiel mit Chopin und Satie. Entspannt und selbstverständlich, trotz einer kleinen Störung durch Schützen-Musikanten, die an der Mühle vorbeimarschieren.

Fabian Haupt wurde als Pianist, Begleiter und Komponist ebenfalls mit einigen Preisen ausgezeichnet, ist Keyboarder einer Pop-Rock-Jazz-Band und begeistert mit adäquat kraftvoll vorgetragenem Beethoven und eigenen Stücken an jenem Tasteninstrument, dessen Erfindung dem florentinischen Cembalobauer Bartolomeo Cristofori zugeschrieben wird.

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