Langst-Kierst: Haus aus lebendigen Steinen

Aus 25000 wurden 170 000 Euro. Umso größer ist jetzt die Freude über die frisch sanierte St.Martinus-Kirche.

Langst-Kierst. Die St.Martinus-Kirche strahlt wieder in schönstem Ockergelb und Weiß über den Dächern von Langst-Kierst. Das Gerüst, das den Kirchturm seit April letzten Jahres verhüllte, ist endgültig verschwunden, und das Gebäude im Zentrum ist wieder ein Identifikationspunkt für den Ort und ein Symbol für den Zusammenhalt aller Langst-Kierster.

Das haben die vergangenen Monate gezeigt, als sich die 1000-Seelen-Gemeinde mit Spenden und mit Tatendrang für die Renovierungsarbeiten einsetzte, obwohl diese sich als große Herausforderung für den ganzen Ort darstellten.

Am Wochenende feierten die Langst-Kierster jetzt diesen Erfolg. Pfarrer Willi Dapper erinnerte im Festzelt daran, wie alles begann: "Der Schmutz an der Kirche war uns seit langem ein Dorn im Auge. Wir haben uns dann schon 2007 dazu entschlossen, durch eine Spendenaktion die Kirche streichen und verschönern zu lassen."

Per Haussammlung sei um Geld für die Renovierung gebeten worden, auch durch Kollekten und weitere Spenden seien so schnell die 25 000 Euro zusammengekommen, die für den Anstrich ab April 2008 nötig waren. Doch bereits im Februar 2008 sei dann festgestellt worden, dass Fensterbänke und das Dach der Kirche ebenfalls beschädigt gewesen seien. Dies habe dann dazu geführt, dass die Kostenkalkulation bis auf 90 000 Euro angestiegen sei.

Glücklicherweise habe sich das Bistum dazu bereit erklärt, 60 Prozent der Kosten zu übernehmen, da es sich nicht mehr nur um eine Verschönerungsarbeit gehandelt habe, sondern um eine Substanzerhaltung.

Aber bereits im Juni 2008, zu Beginn der Renovierungsarbeiten, habe sich herausgestellt, dass die gesamte Fassade der Kirche vor einem neuen Anstrich zunächst abgestrahlt werden musste. Schließlich seien die Gesamtkosten auf knapp 170000 Euro angestiegen, von denen 100 000 Euro das Bistum und den Rest die Gemeinde getragen habe.

Ludwig Hanebrink, Präsident der St.Martinus-Schützenbruderschaft, freut sich jetzt, dass die Kirche in neuem Glanz erstrahlt, obwohl die Bruderschaft ihr 150-jähriges Jubiläum im vergangenen Jahr nicht in der Kirche feiern konnte.

Neben der Bruderschaft sind der Reiterverein, die Feuerwehr, der Radfahrverein und die KFD am Samstagabend zum Festgottesdienst mit Kranzniederlegung und Totengedenken am Kriegerdenkmal vor der Kirche zusammengekommen. Die Einheit des Ortes ist spürbar zu erkennen, und auch Bürgermeister Dieter Spindler freut sich über "den in frischer, freundlicher Farbe strahlenden Leuchtturm Gottes, der bis nach Nierst, Ilverich und Lank-Latum leuchtet".

Pfarrer Dapper hat jetzt nur noch einen frommen Wunsch: "Füllen sie diese Kirche und machen sie ein Haus aus lebendigen Steinen daraus!" Der Gottesdienst findet immer sonntags um 9.30 Uhr statt.

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