Künstler macht „Flaschen leer“

Richard Rduch zeigt seine Bilder zum Thema in der Stadtbibliothek.

Künstler macht „Flaschen leer“
Foto: Hans-Jürgen Bauer

Von den Wänden leuchtet es in kräftigem Rot, Lila oder Gelbgrün. Beim Näherkommen erkennt man die Objekte: lauter Flaschen, die fotografiert und mit verschiedenen Techniken auf Acryl und Leinwand gebracht wurden. „Das Wechselspiel der Farben ist mir wichtig“, sagt Richard Rduch.

Seiner Ausstellung in der Stadtbibliothek in Büderich gab er den augenzwinkernden Titel „Flaschen leer“, eine Reminiszenz an den legendären Wutausbruch von Bayern-Trainer Giovanni Trappatoni vor 20 Jahren. Die Vernissage ist am Samstag um 11 Uhr, es spricht Thomas Cieslik, Kulturbeauftragter der Stadt Meerbusch. Der Fotograf ist Autodidakt und präsentiert seine Werke zum ersten Mal. Lange hat er experimentiert, bis er eine stimmige künstlerische Ausdrucksform fand.

Richard Rduch, Fotograf

„Zuerst ahmte ich nur nach, was mich bei anderen beeindruckt hatte“, erzählt er. „Bei diesem Prozess des Wiederholens lernte ich natürlich dazu und schärfte meinen Blick.“ Aber immer war er auf der Suche nach einer eigenen Idee und Umsetzung: „Ich bin Techniker und denke technisch.“

Irgendwann stellte sich dann die richtige Inspiration ein. Richard Rduch streifte durch Getränkemärkte und hielt Ausschau nach formschönen Flaschen. Sie mussten transparent sein und durften keine Schraubverschlüsse haben. Seine Fundstücke fotografierte er mit einer Digitalkamera in seinem „Wohnzimmer-Atelier“. Dabei verknüpfte er kreative Gedanken mit technischer Raffinesse.

Seine Flaschen-Serie lässt sich in Untergruppen einteilen: Richard Rduch zeigt die Objekte in Gänze oder als Nahaufnahme, postiert sie vor Fenstern oder trimmt sie mit reizvollen Effekten auf alt. „Dafür verwende ich aber keinen schnöden Filter, das wäre zu einfach“, sagt er. „Ich bekritzle einen Zettel, scanne ihn ein und übertrage das Ergebnis auf das Bild.“ Seine Schöpfungen bezeichnet er als Stillleben, wenn auch nicht im klassischen Sinn. Durch ihren grafischen Charakter und die teilweise gesättigten, kontrastreichen Farben könne man sie in die Pop-Kultur einreihen. An den Flaschenbildern wird Richard Rduch, der mit seiner Familie in Krefeld lebt, weiter arbeiten. Dennoch hat er sich schon der nächsten Serie zugewandt. Und wie jetzt wird es auch bei „Tools & Food“ einen ironischen Schlenker geben: Bei der Allianz von Werkzeugen und Nahrungsmitteln schwingt der Spruch „Mit Essen spielt man nicht“ mit.

Die Ausstellung „Flaschen leer“ ist bis 14. April zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei am Franz-Schütz-Platz zu sehen. Verkauft werden die Bilder von 220 bis 320 Euro.

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