Kommunalwahl: Die vierte Gesprächsrunde läuft

Knapp sechs Wochen nach der Wahl sucht Meerbuschs Politik noch nach einer festen Ratsmehrheit.

Meerbusch. "Eigentlich ist noch alles offen." Das sagt Klaus Rettig, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP in Meerbusch, über den Stand der Koalitionsverhandlungen in Meerbusch. Dass sich auch sechs Wochen nach der Kommunalwahl noch keine Koalitionsmehrheit im Rat gefunden hat, heißt nicht, dass in der politischen Szene keine Bewegung herrscht: Die UWG Mehr Meerbusch ist aus den Verhandlungen mit der Ampel ausgestiegen; FDP, SPD und Grüne kommen ihrerseits auch auf keinen grünen Zweig; die CDU gab der SPD einen Korb und setzte schließlich auf FDP oder Grüne. Schwarz-Gelb steht seit dem vergangenen Donnerstag aber vor einer Wand. Knackpunkt ist der Frischemarkt. Die FDP will ihn auf dem Ostara-Neubaugelände nicht größer als 800 Quadratmeter, während die CDU sich die Forderung des Investors zu eigen gemacht hat, der etwa 4500 Quadratmeter Verkaufsfläche realisieren will. Darüber, so Rettig, habe die CDU nicht diskutiert. Die Entwicklung eines Masterplans für Osterath sei andererseits kaum als Zugeständnis der CDU an die FDP zu werten, "schließlich haben wir ja gar nichts dagegen".

Bei den Liberalen heißt es nun: abwarten, was die Gespräche zwischen CDU und Grünen ergeben. Immer noch sei ja auch eine Ratsarbeit mit wechselnden Mehrheiten denkbar, betont Rettig. Das Kommunalwahlziel sei schließlich gewesen, die absolute Mehrheit der CDU in Meerbusch zu brechen und eine neue Diskussionskultur zu erreichen. Für alle Entscheidungen Mehrheiten zu suchen, erfordere intensive Diskussionen. Am Ende stünden dafür dann aber echte Kompromisse. "Die Zusammenarbeit mit wechselnden Mehrheiten ist nicht unser erklärtes Ziel, aber interessant", sagt Rettig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort