Kindertagesstätte: Engpässe in Strümp und Lank

Beim Ausbau der U3-Plätze strebt die Stadt eine Betreuungsquote von 43 Prozent an.

Meerbusch. In einem halben Jahr tritt der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auch für Kinder unter drei Jahren in Kraft. Nicht mehr viel Zeit also für die Stadt, um den gesetzlichen Grundlagen des Kinderförderungsgesetzes gerecht zu werden. Doch die Verwaltung sieht sich gut aufgestellt, wie die Zahlen, die Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage im Jugendhilfeausschuss vorstellte, belegen.

Demnach werde Meerbusch nach diversen Um- und Ausbauten in den städtischen, kirchlichen und privaten Einrichtungen zum Stichtag 1. August eine Quote von 39 Prozent bei den U3-Plätzen erreichen. Sind alle Neubauvorhaben abgeschlossen, kommt die Stadt sogar auf 43 Prozent. Das Land hat als Zielmarke nur 32 Prozent vorgegeben. Da Experten sich aber einig sind, dass eine Versorgungsquote in dieser Größenordnung nie und nimmer ausreichen wird, verbiete es sich, die Hände in den Schoß zu legen, unterstrich Mielke.

Außerdem liegt die Eröffnung mehrerer neuer Einrichtungen noch in der Zukunft. Am weitesten fortgeschritten sind die Planungen für den Flehkamp in Büderich. Jeweils mit einer Fertigstellung zum Kindergartenjahr 2013/2014 wird beim Kiga 71 in Bösinghoven, beim Sonnengarten in Büderich (siehe Kasten), beim Neubau an der Pfarrstraße in Lank sowie beim Umbau der Förderschule in Strümp gerechnet. Ziel aller Bemühungen wären nach heutigem Stand 568 U3-Plätze in 54 Gruppen — davon 200 in der Tagespflege inklusive Großtagespflegen.

Mielke-Westerlage hofft darüber hinaus, dass in Gesprächen mit der Einrichtung am Rudolf-Lensing-Ring in Osterath eine weitere Aufstockung der Plätze erzielt werden kann. Doch gerade in Strümp und Lank seien Engpässe kaum zu vermeiden. In einem in Kürze geplanten Koordinierungsgespräch mit allen Trägern soll eine Feinabstimmung vorgenommen werden. Mit der Einführung des Kita-Navigators glaubt die Dezernentin zudem, Doppelmeldungen künftig besser herausfiltern zu können.

Mielke machte aber auch deutlich, dass nicht jeder Elternwille, im eigenen Ortsteil einen Betreuungsplatz zu bekommen, zu realisieren sei. Eine temporäre Überbelegung mit ein oder zwei Kindern pro Gruppe sei zwar im Einzelfall denkbar, „wer aber in Lank als Pendler ohnehin jeden Tag nach Düsseldorf fährt, kann vielleicht auch einen Platz in Büderich akzeptieren“, baut sie auf die Flexibilität der Eltern.

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