Jugendliche zeigen Einsatz

Nachwuchs bringt sich in einem neuen Verein um Thomas van Kaldenkerken ein und kümmert sich um ältere Menschen. Immer mehr Jungen und Mädchen wollen mitmachen.

Jugendliche zeigen Einsatz
Foto: ve

Mit einer so großen Resonanz hatten sie nicht gerechnet. Die Gründer vom „Verein engagiert“ freuen sich über das rege Interesse der Jugendlichen an ihrer Initiative. „Soziales Engagement ist heutzutage nicht mehr selbstverständlich. Das wollten wir mit der Gründung des neuen Vereins wieder attraktiv machen“, sagt Thomas van Kaldenkerken. Der Vorsitzende des Handballklubs TuS Treudeutsch Lank gehört zu den Initiatoren von „Verein engagiert“ und beobachtet mit Begeisterung, dass immer mehr Jungen und Mädchen mitmachen. „Mit nur ein, zwei Stunden Einsatz pro Woche können sie viele hilfsbedürftige Menschen glücklich machen, ob alleine oder zu zweit“, so van Kaldenkerken.

AlexanderGronwald, Vorsitzende von „Verein engagiert“

Beim jüngsten Lanker Maifest waren die Jugendlichen unübersehbar: In ihren grünen Hoodies mit Vereinsemblem darauf fuhren sie die Bewohner des Lanker Malteserstiftes in ihren Rollstühlen über den Marktplatz spazieren. „Davon hatten nicht nur die alten Menschen etwas, die sonst keine Chance gehabt hätten, an dem Fest teilzunehmen“, sagt der „Verein engagiert“-Chef Alexander Gronwald. „Auch der Jugendliche profitiert davon. Denn wo sonst kann er solche Erfahrung machen?“

Van Kaldenkerken war die Initiative ein besonders wichtiges Anliegen. Als der Lanker den Posten als erster Mann bei den Handballern übernahm, beschloss er, dass nicht nur sportliche Erfolge im Mittelpunkt stehen sollten, sondern auch Momente außerhalb der Sporthalle. Er fand Mitstreiter, die sich für die Ideen begeisterten und gründete mit ihnen aus dem TuS Treudeutsch heraus den neuen Verein. „Wir kommen zwar alle aus dem TuS, agieren aber völlig unabhängig von den Handballern“, sagt van Kaldenkerken. „Jeder kann bei uns mitmachen.“

„Am Anfang waren viele skeptisch und haben gesagt: ,Das schaffst du nicht, die bürokratischen Hürden sind viel zu hoch‘“, sagt van Kaldenkerken. Andere hätte vor dem Desinteresse der Jugendlichen gewarnt. Allen Skeptikern zum Trotz haben er und seine Mitstreiter ihre Idee weiterverfolgt und mit dem Malteserstift nun einen ersten Partner gefunden, der sie professionell unterstützt. Mit seiner Hilfe koordiniert der Verein die Einsätze der Jugendlichen. Es gibt dabei eine Menge Möglichkeiten, wie sich diese einbringen und andere Menschen glücklich machen können: Kinoabende mit Popcorn, Gesellschaftsspiele spielen, spazieren gehen oder Feste betreuen.

„Das Engagement der Jungen und Mädchen soll freiwillig sein, aber nicht kostenlos“, so Gronwald. „Fünf Euro gibt es als Ehrenamtspauschale pro Einsatz.“ Finanzieren kann der Verein das, weil er unter anderem die Sparkasse Neuss als Hauptsponsor gewonnen hat. „Manchmal übernehmen auch die Eltern den Betrag, weil sie stolz auf den Einsatz ihrer Kinder sind“, so Gronwald. Manche Jugendliche verzichten auf das Geld, wollen für ihre Hilfe nicht entlohnt werden.

Der organisatorische Aufwand ist bei dem rasant wachsenden Verein mittlerweile so groß, dass die Macher überlegen, eine Stelle für ein Freies Soziales Jahr auszuschreiben.

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