Jugend-Olympiade: „Das war einfach Gänsehaut pur“

Erfolg: Vier Sportler aus dem Rhein-Kreis sind von der ersten Jugend-Olympiade zurückgekehrt.

Rhein-Kreis Neuss. "Das war eine unglaubliche Zeit, ein unvergessliches Erlebnis." Wenn Nathalie Grewelding an die ersten Olympischen Jugend-Sommerspiele in Singapur denkt, leuchten ihre Augen. Dort holte die 16-Jährige vom Neusser Kanuclub trotz Schulterverletzung bei tropischen Temperaturen im Kanu-Slalom den 6. Platz. Gestern wurde sie ebenso wie Basketballerin Alexandra Höffgen, Säbelfechter Richard Hübers und Ringerin Laura Mertens vom AC Ückerath für "herausragende sportliche Leistungen bei der Olympiade" von Jürgen Steinmetz, dem allgemeinen Vertreter des Landrats, geehrt. Als Präsent gab es für alle vier Nachwuchs-Olympioniken einen MP3-Player.

"Das ist super, denn meinen alten habe ich auf dem zwölfstündigen Rückflug verloren", sagt Richard Hübers, der aus der Talentschmiede des Sportinternats Knechtsteden kommt. Der 17-Jährige vom TSV Bayer Dormagen bringt von den Spielen gleich zweimal Edelmetall mit nach Hause: Bronze im Einzel und Silber mit der Mannschaft. "Es ist toll, dass ich etwas zum Angucken habe. Viel mehr wird mir aber die großartige Atmosphäre im olympischen Dorf und bei der Eröffnungsfeier in Erinnerung bleiben."

Über 27 000 Zuschauer jubelten den Nachwuchssportlern bei der Eröffnungsfeier zur 16-tägigen Veranstaltung zu. "Mit so vielen Sportlern aus aller Welt in ein Stadion einzulaufen, das war einfach Gänsehaut pur. Wir sind seit letztem Freitag wieder da, und das Gefühl hat mich noch immer nicht losgelassen." Auch die 16 Jahre alte Alexandra Höffgen aus Korschenbroich ist noch immer beeindruckt. Die Center-Spielerin belegte mit dem vierköpfigen Basketball-Team als bestes europäisches Team den achten Platz. Dabei erlebte sie gleich im ersten Spiel gegen die Gastgeber ihr persönliches Highlight: Sie erzielte allein 20 der 33 Punkte, die der deutschen Mannschaft zum Auftaktsieg reichten.

Mit Nathalie Grewelding und der 17-jährigen Laura Mertens, die im Ringkampf einen tollen vierten Platz erreichte, wohnte sie Tür an Tür im olympischen Dorf. "Man hört ja immer nur, wie gut die Stimmung dort sein soll. Jetzt wissen wir, dass es stimmt", sagen Alexandra Höffgen und Richard Hübers: "Man lernt unglaublich viele Leute aus verschiedenen Ländern kennen, die vor den Wettkämpfen genauso angespannt sind wie man selbst."

Die vier Sportler wollen auch künftig miteinander Kontakt halten. Natürlich werde man sich nicht mehr jeden Tag sehen. "Aber", sagt Hübers schmunzelnd, "es gibt ja zur Not noch Facebook".

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