Initiative in Meerbusch: Forum als Sprachrohr für die Bürger

Diskussion am Tisch mündet in Anregungen und Anträge für Politik und Verwaltung.

Meerbusch. Zwei Tische sind im Wohnzimmer aneinandergeschoben, elf Menschen sitzen auf Stühlen drumherum - so sieht das erste Meerbusch-Forum am Montagabend in Strümp aus. Bernd Kehrberg und Marius Luciano haben es ins Leben gerufen, um Themen aufzugreifen, die Meerbuscher bewegen.

Als Sprachrohr der Bürger will das Forum in Politik und Verwaltung hineinwirken, sich mit Anregungen und Anträgen zu Wort melden.

Von der Überparteilichkeit, die die Initiatoren (beide Mitglied der SPD) unterstreichen, versprechen sie sich eine größere Durchschlagskraft ihrer Argumente. In der politischen Diskussion, so schildert es Marius Luciano, gehe es nicht um den Inhalt, sondern um Machtpolitik.

"Wir wollen im Forum Themen aus dem Bauch heraus sammeln und bündeln", so Luciano. "Wenn die Anregungen von Menschen direkt kommen, finden sie in den politischen Gremien vielleicht eher Resonanz." Eine Apo, also außerparlamentarische Opposition, sei man aber nicht, betont Forums-Teilnehmer Lothar Beseler.

"Wir wundern uns, dass hier so vieles anders läuft", meint eine Teilnehmerin, die in diesem Jahr mit ihrer Familie in das Neubaugebiet Strümper Busch zog.

Die Verwaltung schalte bei Nachfragen auf Durchzug, habe ihr Informationen vorenthalten. Die Fällung gesunder Bäume, nächtliche Dunkelheit an Wohnstraßen oder den unzumutbaren Zustand von Schultoiletten brachten Teilnehmer ins Gespräch.

Neben Anregungen sind es Beschwerden wie diese, die das Forum aufgreifen will. Am Ende des Abends steht entsprechend die Forderung nach einer offensiveren Information der Bürger durch die Stadtverwaltung sowie nach einer durchgängigen nächtlichen Beleuchtung, um das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung zu stärken.

Doch auch die Selbstverantwortung der Bürger (Stichwort saubere Schultoiletten) wird betont. Eine weitere Forderung im Sinne des Klimaschutzes: Bäume müssten unbedingt erhalten und dürften nur nach Einzelfallprüfung gefällt werden.

Entsprechende Post geht jetzt an Verwaltung und Politiker. In etwa drei Monaten will sich das Forum wieder treffen - vielleicht in einer Gaststätte: "Da ist die Hemmschwelle niedriger", sagt Bernd Kehrberg.

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