In den öffentlichen Gebäuden Meerbuschs werden viele Umzugskartons gepackt

Das alte Büdericher Rathaus soll saniert werden. Das löst eine Kettenreaktion aus.

Die Meerbuscher Stadtverwaltung treibt die Pläne voran, ihre vorhandenen Immobilien neu zu nutzen. Gestern haben Stadtverwaltung und Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (wbm) einen entscheidenden Baustein in dem Konzept verkündet: Zum 1. März 2016 übernimmt die Stadtverwaltung wieder das alte Rathaus in Osterath an der Hochstraße 1 von den wbm. Dort soll der Service Finanzen (die Kämmerei) einziehen. Der historische Ratssaal bleibt erhalten. Die Wirtschaftsbetriebe haben ihr Kundencenter vom Alten Rathaus in den Neubau Am Pfarrgarten in Büderich verlegt, der im Jahr 2014 eröffnet wurde.

In den öffentlichen Gebäuden Meerbuschs werden viele Umzugskartons gepackt
Foto: Dackweiler

Die Übernahme ist der Auftakt einer größeren Büro-Rochade in Meerbusch. Der Service Finanzen hat bisher seinen Sitz noch am Dr.-Franz-Schütz-Platz. Dort wird saniert und umgestaltet. Das Gebäude wird künftig den Offenen Ganztag von Mauritius- und Brüder-Grimm-Schule aufnehmen. Bürgerbüro und Sitzungssaal bleiben aber am Dr.-Franz-Schütz-Platz erhalten. Die Stadt plant weiterhin, das Straßenverkehrsamt in der alten Kämmerei umzuquartieren. Es hatte bisher seinen Sitz im hinteren Teil des Rathauses; häufig schlugen Meerbuscher für die Anmeldung ihres Kfz im städtischen Presseamt aus. „So vereinen wir die Serviceleistungen für den Bürger in der alten Kämmerei“, erklärt Stadtsprecher Michael Gorgs, der weitere geplante Änderungen erläutert. Der Service Zentrale Dienste, bisher in einem Mietshaus untergebracht, soll demnach in die Erwin-Heerich-Grundschule in Bovert umziehen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Grundschule frei wird. „Erwin-Heerich“ und „Barbara-Gerretz“ sollen in der Hauptschule Wienenweg vereint werden. In die Barbara-Gerretz-Schule werden Flüchtlinge einquartiert.

Geplant ist auch eine Sanierung des Meerbuscher Rathauses, das baulich zwar noch intakt, aber verschachtelt und als moderner Bürobau immer schwerer nutzbar sei, sagt Gorgs. Probleme bereite auch die Feuchtigkeit im Keller. Das Rathaus ist von 1902, der erste Anbau erfolgte 1906.

Für die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch ist der jetzige Umzug eine logische Entwicklung. Als im August 2008 die Kooperation der wbm mit den Stadtwerken Willich konkrete Züge annahm, zogen einige bisher an der Hochstraße 1 beheimatete Mitarbeiter in das nunmehr gemeinsam genutzte Verwaltungsgebäude an der Bauereistraße 7 nach Willich und den Neubau des Osterather Netz-Service-Centers an der Kaarster Straße. Die frei gewordenen Räume mietete die Stadt Meerbusch von der wbm an und nutzte diese für die ARGE des Rhein Kreises Neuss. Als die ARGE im Oktober 2013 schließlich als Gründen der Zentralisierung ihr Meerbuscher Jobcenter nach Neuss verlegte, wurden die Büroräume erneut frei. Mit Aufgabe des wbm-Kundencenters kann die Stadt nun sämtliche Räume in ihre Planung mit einbeziehen. Nicht betroffen von der Schließung ist vorerst die Aktionsküche der Wirtschaftsbetriebe Meerbusch. Sie bleibt zumindest für das Jahr 2016 in der bestehenden Form für wbm-Kunden erhalten. Zurzeit wird nach einem alternativen Standort in Meerbusch für die Kochveranstaltungen gesucht.

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