Grundschüler laufen für den guten Zweck

Osterather Grundschüler laufen, damit Bewohner des Hephata-Hauses reiten können.

Osterath. Um 12.30 Uhr ist es soweit: Laut jubelnd und unter Beifall läuft die Klasse 4a auf den Schulhof. "Ich kann nicht mehr", keucht ein Junge mit Rucksack auf dem Rücken und schnappt sich hastig einen der bunten Trinkbecher.

Alle Klassen der Osterather Barbara-Gerretz-Grundschule sind am Mittwoch beim Sponsorenlauf durch den Ort an den Start gegangen. Acht Kilometer sind die Viertklässler gelaufen und gegangen. Klar, dass diese Mühen nicht unbelohnt bleiben sollen.

"Die Kinder haben sich vorab Sponsoren aus ihrem näheren Umfeld gesucht, wie Eltern, Verwandte und Bekannte", sagt Kerstin Pernsot, Klassenlehrerin der 4a. "Die Hälfte der Einnahmen bekommt die Wohngruppe der Hephata-Stiftung. Damit soll eine Reittherapie für die teilweise schwerstbehinderten Kinder finanziert werden."

Den Schülern gefällt die kollektive Sportlichkeit. Eifrig scharen sie sich um den "Mann von der Zeitung" und wollen erzählen - von ihren Leistungen, von sich oder manchmal nur eine Anekdote. "Acht Kilometer, acht Kilometer sind wir gegangen, unter der Autobahnbrücke durch und über die Felder", sagt der zehnjährige Vincent stolz. "Und wir sind alle standhaft geblieben", brüstet sich Lars und deutet mit dem Zeigefinger auf seine ebenso standhaften (meist männlichen) Mitschüler. "Gut, einmal haben wir eine Pause gemacht und Brot gegessen", räumt Klassenkameradin Lea ein. "Ich hatte gerade eine Biene auf der Hand. Komm ich jetzt in die Zeitung?", will Carlotta wissen. Bitteschön.

Dieses schulgemeinschaftliche Erleben sei es, das der Schule sehr wichtig ist, sagt Ferdinand Sonnen, Leiter der Barbara-Gerretz-Schule.

Damit neben der Hephata-Stiftung auch Schule und Schüler von dem Lauf profitieren, wird die andere Hälfte der Einnahmen in neue Unterrichtsmaterialien für selbstständiges Lernen investiert. Lennart, der im Sommer auf die weiterführende Schule wechselt, plagt dabei eine Angst: "Kriegen wir davon denn auch noch etwas mit?", fragt er seine Lehrerin.

Nach und nach treffen auch die anderen Klassen auf dem nun gut gefüllten Schulhof ein: 3a, 2b, 1a. In die letzte geht auch der kleine Lukas, der mit seiner Klasse fünf Kilometer Fußmarsch hinter sich hat. Frech lugt der Sechsjährige unter dem Schirm seiner schwarzen Kappe hervor und sagt: "War überhaupt nicht anstrengend. Ich bin sicher auf dem Weg geblieben und habe an jeder Ampel angehalten."

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