Frühkindliche Hilfen: Netzwerk im Wachstum

Neben Babybesuchsdienst sollen künftig auch Sprechstunden angeboten werden.

Meerbusch. Die Stadt hat ein Rahmenkonzept für die Ausweitung frühkindlicher Hilfen erstellt, das bereits im kommenden Jahr greifen soll. Hintergrund ist die im Bundeskinderschutzgesetz geregelte Aufstockung der Mittel von aktuell 30 auf 51 Millionen Euro pro Jahr bis 2015.

Auf Meerbusch entfallen dafür 2013 rund 11 700 Euro an Fördermitteln. Wie Peter Annacker, Bereichsleiter Jugend und Soziale Hilfen, erklärt, soll der Ausbau an bereits bestehende Angebote wie den Babybesuchsdienst oder den Runden Tisch der Kinderärzte anknüpfen.

In die Umsetzung soll ein Netzwerk aus Einrichtungen der Jugend- und Gesundheitshilfe sowie der freien Träger (etwa die Awo mit ihrem Mütterzentrum oder Schwangerschaftsberatungsstellen) eingebunden sein, die in engem Kontakt mit der Zielgruppe stehen. Dazu zählen Schwangere, Eltern von Kleinkindern, aber auch „Familien mit besonderem Unterstützungsbedarf in belastenden Lebenslagen“ — also Armut, Arbeitslosigkeit, Drogensucht oder auch frühe Elternschaft.

Der vor vier Jahren in Meerbusch eingeführte Babybesuchsdienst habe sich gut bewährt, rund 80 Prozent der angeschriebenen Eltern würden den angebotenen Termin wahrnehmen, sagt Annacker. Bisher war der Besuch in der Regel einmalig, in Zukunft soll er bei Bedarf über einen Zeitraum von sechs Monaten mehrfach stattfinden können — „unbürokratisch, niederschwellig und ohne Antragsverfahren“, wie Annacker betont. Dadurch sollen junge Familien in ihrem Alltag besser unterstützt, Gefahren frühzeitig erkannt und eine mögliche Eskalation vermieden werden.

Darüber hinaus soll der Runde Tisch der Kinderärzte um Gynäkologen, Hebammen, Mitarbeiter von Gesundheits- und Jugendamt sowie Schwangerschafts- und Erziehungsberatungsstellen erweitert werden. Auch an eine Zusammenarbeit mit dem Ehrenamtforum ist gedacht. So könnten Familienpaten in die Betreuung einbezogen werden.

Um eine bessere Erreichbarkeit sicherzustellen, ist zudem eine wohnortnahe Beratung in Familienzentren in Lank, Osterath und Büderich geplant. Eltern könnten sich dort auch in zwangloser Runde treffen und austauschen sowie von den Mitarbeiterinnen der Frühen Hilfen beraten lassen. Dieses Angebot soll offen für alle (werdenden) Mütter gestaltet werden.

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