Firmen öffnen Türen für Jugendliche

Wer auf der Suche nach einer Ausbildung ist, kann sich am Donnerstag an 33 Stellen in der Region beraten lassen. Noch sind einige Plätze frei.

Firmen öffnen Türen für Jugendliche
Foto: Ulli Dackweiler

Die Wirtschaftsbetriebe, die Lanker Teloy-Apotheke, Böhler Uddeholm und Broich Catering auf dem Areal Böhler, die Globus Fachmärkte an der Krefelder Straße 84 in Osterath, die Hubertus Apotheke an der Hauptstraße 93 in Lank, Kälte-Klima-Peters an der Robert-Bosch-Straße in Lank, die Rhein-Getriebe an der Büdericher Grünstraße und das Haushaltswarengeschäft Sander Im Bachgrund 16 in Büderich: Meerbuscher Firmen laden Schüler der Jahrgangsstufen 9 bis 13 für Donnerstag, 13 bis 17 Uhr ein, um einen Beruf ihrer Wahl zu finden.

„Immer mehr Jugendliche wissen nicht genau, was sie nach der Schule machen wollen“, weiß Petra Pigerl-Radtke, bei der IHK Mittlerer Niederrhein Geschäftsführerin und für Aus- und Weiterbildung zuständig. Darum haben sich vor sieben Jahren 19 Initiatoren aus Krefeld, Mönchengladbach, dem Kreis Viersen und dem Kreis Neuss zur Check-In-Berufswelt-Aktion zusammengeschlossen. Es gibt 33 Check-In Schulen in den vier Regionen, Schüler aus anderen Schulen können sich auch beteiligen.

Mehr als 4500 Schüler haben 2015 in allen Orten mitgemacht und sich in Werkstätten, Handwerksbetrieben oder in Autohäusern umgeschaut. „Das ist auch für die Firmen eine gute Gelegenheit, Azubi-Marketing zu machen“, so Thomas Feldges als Leiter des Check-In-Organisationsbüros. Vorteil der praktischen Erfahrung an einem solchen Nachmittag: „Es hält auch die Abbrecherquoten niedrig.“ Am Donnerstag werden freie Ausbildungsplätze vermittelt. „Wer am 1. August oder 1. September anfangen will, hat gute Chancen auf einen Platz“, weiß Pigerl-Radtke

Entscheidend sei, dass die Jugendlichen wissen, „worauf sie Lust haben“. Denn genau das, weiß auch Paul Neukirchen als Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, sei das Problem. Innerhalb des Handwerks könnten die Schüler 50 Berufe kennenlernen. „Es gibt nicht nur Friseure, Kaufleute oder Mechatroniker“, so Neukirchen. „Die Wirklichkeit bei uns im Handwerk ist vielfältiger.“ Er kritisiert zudem den „Akademisierungswahn“, der damit zusammenhänge, dass viele nicht wüssten, was sie beruflich machen wollen. Mehr als die Hälfte eines Abi-Jahrgangs ginge zur Uni, von ihnen seien aber wieder 40 Prozent Abbrecher. „Viele wären besser im dualen System aufgehoben“, glaubt Neukirchen und wirbt damit um eine Ausbildung im Handwerk. Viele Gymnasiasten seien nicht zu erreichen. „Das ist schwierig, schädlich und schade für junge Leute, die sich breiter orientieren wollen“, macht Neukirchen klar.

Die Bundesagentur für Arbeit ist beim Check-In-Tag auch dabei. Sie vermittelt nicht nur Ausbildungs- und Arbeitsstellen, sondern ist auch einer der großen Arbeitgeber in der Region. Bei der Schwerpunktaktion „Mittelpunkt Mensch“ werden Berufsfelder aus dem sozialen Bereich vorgestellt. Dirk Strangfeld, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit: „Wir wollen beim Check-In-Tag vor allem für Information und Transparenz bei den Berufen sorgen.“

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