Ferien: Urlaub für den großen Geldbeutel

Die Agentur Arte in Osterath stellt für Kunden individuelle Reise-Pakete zusammen.

Osterath. Wer in Osterath an der Kaarster Straße 2 im ersten Stock den Fensterschriftzug A.R.T.E entdeckt, könnte hinter diesen Scheiben ein Büro des gleichnamigen deutsch-französischen Fernsehsenders vermuten.

Doch hinter den vier Buchstaben versteckt sich etwas ganz anderes - und das bereits seit 15 Jahren: die "Agentur für Reisen, Tourismus und Exklusivität."

Geschäftsführer Michael J. Kumor erklärt das Konzept der Agentur: "Wir sind kein Reisebüro, sondern ein Reiseveranstalter. Wir arbeiten auch nicht mit Katalogen, sondern stellen für unsere Kunden die Reisen nach deren individuellen Wünschen zusammen."

Kunden werden von Michael J. Kumor und seinem sechsköpfigen Team auch nicht vor Ort beraten. "Bei uns gibt es kein Laufpublikum. Wir betreuen jährlich 1000 Kunden in Deutschland und der Schweiz. Dies geschieht aus Diskretionsgründen online und telefonisch."

Der studierte Juris Kumor arbeitet bereits seit 30 Jahren in der Reisebranche. Vor 15 Jahren habe er dann nach einer Marktnische gesucht - und wurde fündig. "Seitdem haben wir viele gute und einige sehr gute Jahre erlebt. Heute sind wir der Reiseveranstalter mit dem höchsten Durchschnittsreisepreis in Deutschland." Im Schnitt liegt die Investition pro Person bei 3600 Euro. Die Palette reiche von einer Zwei-Tagestour für 400 Euro bis zu einer Weltreise für 30 000 Euro.

Kumor reist selbst sechs bis sieben Mal pro Jahr privat rund um den Globus und hat mittlerweile 127 Länder gesehen. "Zuletzt war ich in Mosambik." Insgesamt würden gut 50 Prozent seiner Kunden Reisen innerhalb Europas buchen, während die andere Hälfte weltweit unterwegs ist.

"Exklusivität kann einerseits die Buchung einer Privatinsel in der Karibik bedeuten, andererseits aber auch ein exklusives Programm für eine Gruppe sein." Zu seinen Kunden zählt Kumor in erster Linie die Generation "50 plus". Neuerdings habe seine Agentur aber auch bei Familien mit Kindern starken Zuspruch erfahren.

Der 57-Jährige habe in 30 Jahren Kriege und Pandemien kommen und gehen sehen. Während die Vogelgrippe seine Kunden vor ein paar Jahren noch verunsichert habe, sei die Schweinegrippe ohne Einfluss auf das Tagesgeschäft geblieben: "Die Kunden sind mittlerweile abgestumpfter und lassen sich durch die Medien nicht mehr so schnell abschrecken."

Dafür macht Kumor dieses Jahr aber etwas anderes zu schaffen: "Kunden buchen bei uns in der Regel ihre dritte oder vierte Reise, hier verspüren wir zurzeit besonders die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise." Da Kumors Kunden aber im Schnitt ein dreiviertel Jahr vor Reisebeginn buchen würden, kann der Reiseexperte für die Zukunft schon wieder eine optimistische Prognose wagen: "Wir merken, dass die Talsohle durchschritten ist. Für das Jahr 2010 sieht die Auftragslage schon wieder erfreulich aus."

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