Farbintensive Bilder in der Apsis

Die Ausstellung mit Werken der Künstlerin Monika Leufen wird Sonntag, 11.15 Uhr, eröffnet.

Farbintensive Bilder in der Apsis
Foto: ML

Schwarz ist eine „Unfarbe“ mit unterschiedlicher Deutung. Von Eleganz bis Bedrohung ist alles dabei. „Ich finde die Farbe interessant, nicht traurig“, erzählt Monika Leufen. Trotzdem hat sie sich mit Blick auf die Ausstellung in der Evangelischen Kirche Osterath für farbintensive Bilder entschieden. „Licht und Farbe“ steht deshalb über der aktuellen Präsentation in der Reihe „Kunst in der Apsis“. Zum Teil wird die Metamorphose des Dunklen, Unwirtlichen thematisiert.

Verbunden durch angedeutete Brücken und Bögen werden dunkle Flächen mit Helligkeit und Luftigkeit vereint. „Ich mag diese Verbindungen, malerisch und grundsätzlich als Brückenbauer“, erklärt die Künstlerin. Ihre Arbeiten leben von der zurückgenommenen Formensprache: „Sie dient vorwiegend als Basis für mein Hauptanliegen, die Farbgebung.“ Dieses Ansinnen wird auch bei dem 1,70 mal 1,70 Meter großem Bild deutlich, das unmittelbar in der Apsis hängt. Monika Leufen beschreibt die scheinbar spontan auf die Leinwand gebrachten Linien am rechten Rand als „hochgeklappten Weg“.

Aber hier und auch bei den übrigen Farbflächen ist der Betrachter gefragt: „Hier kann jeder seine eigene Sichtweise spielen lassen.“ Die dort neben Gelb- und Weißtönen enthaltene rote Fläche deutet die „Kunst in der Apsis“-Initiatorin Marlies Blauth so: „Der Ton passt zur ‚Kirchenfarbe‘ Rot der Pfingstzeit, in die unsere Ausstellung hineinreicht.“ Grundsätzlich wecken die Bilder hoffnungsvolle Empfindungen. Sie weisen auf sichtbare Wirklichkeiten hin, aber auch aufs Unendliche, Unfassbare, Göttliche.

Aber Monika Leufen betont, dass ihre Arbeiten nicht ausschließlich für Kirchenräume entstanden sind. Sie lässt die Farben — gemischt jeweils auf dem entstehenden Bild und Schicht für Schicht übereinandergesetzt — sprechen: „Sie geben Empfindungen wieder.“ Die Künstlerin liebt es, mit ihren Bildern Gefühle auszudrücken: „Ich bin kein Textmensch.“ In der Osterather Kirche zeigt sie auch Fotos, digital stark verändert, hinter Plexiglas. Darunter vier Hähne, kleine, aus Plastik geformte Figuren, die sie auf einem Markt gekauft und fotografiert hat.

“ Zur Vernissage am Sonntag, 11.15 Uhr, wird Kunsthistoriker Stephan Michaeli eine kurze Einführungsrede halten. Die Ausstellung bleibt bis zum 27. Mai zu sehen, ist werktags von 9 bis 12 Uhr sowie nach Vereinbarung unter Telefon 02159/50442 geöffnet; Evangelische Kirche Osterath, Alte Poststraße 15.

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