Ende der Notunterkünfte ist in Sicht

Im Integrationsrat informierte die Stadt, dass sie in Kürze mit einer Nachricht der Bezirksregierung zur Auflösung der Einrichtungen in den Turnhallen rechnet.

Ende der Notunterkünfte ist in Sicht
Foto: Ulli Dackweiler

Seit Monaten ist wegen der in den Turnhallen von Mataré- und Meerbusch-Gymnasium eingerichteten Notunterkünfte für Flüchtlinge weder Schul- noch Vereinssport möglich. Die Stadt geht nun davon aus, in den kommenden Wochen von der Bezirksregierung informiert zu werden, wann die Notunterkünfte aufgelöst werden sollen. Mögliche Termine sind der 28. Februar für das Mataré-Gymnasium und der 30. April für das Meerbusch-Gymnasium.

Im Integrationsrat, der jetzt im „Pappkarton“ tagte, erklärte Frank Maatz, Erster Beigeordneter der Stadt Meerbusch, man rechne Ende des Monats mit einem Schreiben der Bezirksregierung. Darin soll die Stadt über die Auflösung der Notunterkunft am Mataré-Gymnasium, wo derzeit rund 160 Flüchtlinge untergebracht sind, zum 28. Februar unterrichtet werden.

Offiziell angekündigt ist dieses Papier noch nicht, von der Bezirksregierung gebe es aber deutliche Signale in diese Richtung. Laut Vertrag zwischen Bezirksregierung und Kommune ist für die Unterkunft eine Laufzeit bis Ende Februar vereinbart. „Sollten wir entgegen unserer Erwartungen nichts von der Bezirksregierung hören, verlängert sich diese Laufzeit automatisch um einen Monat“, stellte Frank Maatz bei der Sitzung fest.

Vergleichbares gilt für die Turnhalle am Meerbusch-Gymnasium. Dort leben aktuell rund 120 Flüchtlinge. Die Stadtverwaltung rechnet mit einer Auflösung der Notunterkunft zum 30. April. Maatz betont jedoch, dass sich diese Planungen täglich ändern können. „Man kann nichts mit Sicherheit planen, weil wir nicht wissen, wie sich die Flüchtlingssituation entwickelt.“

Sollten die Unterkünfte tatsächlich aufgelöst werden, werden der Stadt nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz in den ersten fünf Monaten nach Auflösung je ein Fünftel der zur Verfügung gestellten Plätze auf die Zuweisungsquote angerechnet. Konkret hieße das: Wird die Unterkunft am Mataré mit 200 Plätzen Ende Februar aufgelöst, muss die Stadt im März 40 Flüchtlinge unterbringen — plus rund 15 Flüchtlinge, die der Stadt Meerbusch wöchentlich zugewiesen werden.

Hierfür sollen ab Anfang März rund 160 Plätze in der Barbara-Gerretz-Schule zur Verfügung stehen. Die Unterkunft am Meerbusch-Gymnasium hat insgesamt 398 Unterbringungsplätze. Nach der Auflösung der Notunterkünfte müssen beide Turnhallen saniert werden. Am Mataré sollen Duschen, Umkleiden und das Halleninnere erneuert werden. „Das wäre aber auch ohne den Umbau zur Notunterkunft nötig gewesen“, so Schulleiter Christian Gutjahr-Dölls. Er hofft, dass die Halle im kommenden Schuljahr wieder nutzbar ist. „Durch die Verlegung des Sportunterrichtes entsteht eine deutliche Mehrbelastung für die Lehrer. Der Arbeitsalltag ist heftig“, bemerkt Gutjahr-Dölls. Die Sportvereine, die aus der Halle ausweichen mussten, seien mit der Situation sehr unzufrieden. Auch die Halle am Meerbusch-Gymnasium wird nach der Auflösung saniert. „Der Boden wird wohl nicht mehr akzeptabel sein“, so Direktorin Dorothee Schiebler. Im Kollegium habe man sich mit der Situation arrangiert: „Es ist eine schwierige Situation, aber dass wir keinen Unterricht ausfallen lassen mussten, ist doch sehr erfreulich. Es ist wichtig, dass die Menschen ein Dach über dem Kopf haben.“

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