Ein Ständchen für die Kita-Chefin

Christine Gebhardt-Radek leitet die Kita „Mullewapp“ seit 30 Jahren.

Ein Ständchen für die Kita-Chefin
Foto: Stadt/Dackweiler

Manchmal kann Christine Gebhardt-Radek es selbst nicht richtig glauben. Aber es stimmt: Seit 30 Jahren, also vom Eröffnungstag an, ist die 58-Jährige nun Leiterin der Städtischen Kita „Mullewapp“ in Nierst. Den leicht vergilbten Zeitungsartikel über die Eröffnungsfeier der Kita mit dem damaligen Bürgermeister Ernst Nüse am 14. März 1987 hat sie bis heute gut aufbewahrt. Für 270 000 D-Mark hatte die Stadt Meerbusch die alte Nierster Dorfschule zur Kita für zwei Gruppen umgebaut.

Die damals 28-Jährige wurde als erste Leiterin ausgewählt — und blieb es bis heute. „Der Schulbus hielt morgens und mittags noch direkt vor unserer Tür, um die Schulkinder einzusammeln und abzuliefern“, erinnert sie sich. „So etwas würde heute mancher lebensgefährlich nennen.“ Der Spielplatz der Kita war nicht eingezäunt, alle Nierster Kinder konnten vorbeikommen und mitspielen. Die Beschreibung der späten achtziger Jahre spiegelt auch das wider, was Christine Gebhardt-Radek bis heute an Nierst so liebt. „Meine Familie kommt selbst vom Land im Hunsrück“, erzählt sie. „Hier ist vieles ähnlich. Man kennt sich, es geht familiär zu. Unsere Kinder feiern alle Feste wie Karneval oder St. Martin hautnah mit der Dorfgemeinschaft mit, die Zusammenarbeit mit Eltern und den Vereinen ist bestens.“ Zudem hätten die Kita-Kinder immer wieder Gelegenheit, an der frischen Luft Natur und Landwirtschaft in Nierst zu erleben. „Das prägt das Leben hier maßgeblich mit.“

Inzwischen haben die Generationen gewechselt, längst sind die Kindergartenkinder der Gründerjahre selbst Eltern und bringen ihre Sprösslinge zur Kita „Mullewapp“. Viele Freundschaften sind auf diese Weise entstanden. Veränderungen gab es auch. Das Haus, so Gebhardt-Radek, habe sich vom Betreuungskindergarten mit Vormittagsöffnungszeit und freiwilligem Angebot am Nachmittag zur Vollzeit-Bildungseinrichtung mit Mittagessen gewandelt. Die Stadt habe das Haus stetig besser ausgestattet und weiterentwickelt. Die Arbeit mache ihr heute noch genau so viel Spaß wie zu den Anfängen. „Nur so kann man über Jahrzehnte mit Idealismus bei der Stange bleiben“, sagt sie. Und natürlich gehöre ein tolles Team von Erzieherinnen dazu. Die große Feier zum 30-jährigen Bestehen der Kita „Mullewapp“ findet übrigens am Samstag, 20. Mai, statt.

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