Ein festes Band für die Ewigkeit

Die Städte Shijonawate und Meerbusch begründen ihre Partnerschaft.

Meerbusch. Die Atmosphäre in dem historischen Rund der Teloy-Mühle ist Montagmorgen festlich, als sich die japanische Stadt Shijonawate und Meerbusch symbolisch die Hände reichen. Es soll ein fester Bund werden, den die Bürgermeister Natsuki Tanaka und Dieter Spindler schließen. Die Unterschriften unter dem Partnerschaftsvertrag schafften „Fakten auf dem Papier. Wir wollen aber Fakten zwischen Menschen schaffen und aufeinander zugehen“, betont Spindler.

Die gegenseitigen Lebensgewohnheiten kennenlernen, den Austausch in Kultur, Sport, Erziehung oder auch Wirtschaft suchen und fördern, das ist das Ziel dieser landesweit erst zweiten deutsch-japanischen Kooperation. „Wir wollen Horizonte über das Bekannte hinaus öffnen“, bekennt Spindler, der seine Gäste auf japanisch begrüßt hatte.

Japanisches Konsulat in Düsseldorf auf die Frage nach formvollendetem Verhalten gegenüber den japanischen Besuchern.

Mit Geduld und Gefühl soll die junge Freundschaft entwickelt werden. Den Grundstein legt der Besuch der japanischen Delegation: Deren großes Interesse an Umweltthemen lassen eine Kläranlage und einen rundum umweltbewusst ausgebauten Bauernhof ebenso aufs Besuchsprogramm rutschen wie einen Abstecher ins Böhler-Stahlwerk und zur Winterwelt.

Es ist ein Vorgeschmack auf die Vielseitigkeit und Nachhaltigkeit der Partnerschaft, die Natsuki Tanaka erhofft. Die Partner würden einen neuen Abschnitt der Geschichte beginnen, der für beide Seiten eine große Bedeutung habe, unterstreicht Shijonawates Bürgermeister, der seiner Freude, die Gäste — darunter auch der japanische Generalkonsul Kiyoshi Koinuma, dessen Vize sowie Joachim Lorenz als Vorstand der deutsch-japanischen Gesellschaft — kennenlernen zu dürfen, auf Deutsch Ausdruck verleiht.

Er verweist wie Spindler auf die Verwandtschaft der Städte: Shijonawate liegt zwischen Großstädten (Osaka und Kyoto), hat mit 57 00 Einwohnern nur 2000 mehr als Meerbusch, und ein Stadtgebiet, das ebenso zu Zweidritteln aus grüner Landschaft bestehe. Und beide Städte feiern in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen.

Für Generalkonsul Kiyoshi Koinuma liegt die Partnerschaft nahe: Die Beziehungen zwischen Japan und NRW seien eng, in Meerbusch lebe eine der größten japanischen Gemeinden in Europa, zahlreiche japanische Firmen hätten sich hier angesiedelt. Das Konsulat ebnete Meerbusch den Weg, als es nach einem Partner Ausschau hielt und sich Shijonawate meldete.

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass die Bürger von Shijonawate großes Interesse an dem Austausch haben“, so Koinuma. Er hoffe, dass die Begegnungen von Herzlichkeit geprägt seien, beide Seiten trotz großer Distanz viel Freude teilten und zwischen den beiden Städten Brücken geschlagen werden könnten.

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