Die Pläne für das Meerbusch der Zukunft

„EntwicklungskonzeptMeerbusch 2030“ ist ein Leitfaden für künftige politische Entscheidungen. Schwerpunkt liegt auf Siedlungsentwicklung.

Wie „soll“ Meerbusch in 13 Jahren, also 2030, aussehen? Und noch viel wichtiger: Wie „kann“ sich die Stadt bis dahin entwickeln? Was muss und was darf? Fast zwei Jahre lang hat sich das Büro Schulten, Stadt- und Raumentwicklung (SSR) aus Dortmund mit diesen Fragen beschäftigt und gemeinsam mit Fachleuten der Stadtverwaltung, mit der Meerbuscher Politik und Bürgern gearbeitet. Herausgekommen ist eine Art Masterplan: Das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept Meerbusch 2030“, kurz ISEK genannt, kann laut SSR-Geschäftsführer Marc Lucas Schulten viel: Spielregeln festlegen, Orientierung geben, Wechselwirkungen deutlich machen, realistische Strategien aufzeigen.

In einer Sondersitzung von Haupt- und Planungsausschuss in der Aula der Realschule wurde ISEK am Dienstag erstmals öffentlich vorgestellt. Rund 100 Meerbuscher waren dabei, um sich anzuhören, wohin die Reise für die Stadt möglicherweise geht. Am Ende des Abends stand eine Zukunftsvision mit „vielen guten Anregungen und Aspekten“, wie die Politik befand — aber auch mit viel Bekanntem und bereits ins Auge Gefasstem. Die Verwaltung ist zufrieden. „Was da herausgekommen ist, finde ich beachtlich“, sagte Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage. „Mit diesem Konzept sind wir für die künftige Stadtentwicklungsplanung gut aufgestellt.“

ISEK beschäftigt sich mit nahezu allen Bereichen des öffentlichen Lebens in der Stadt: mit Ergebnissen aus demografischen und räumlichen Untersuchungen, den Anforderungen an Familie und Beruf, an das Wohnen im Alter, an die Grün- und Freiräume und an intelligente Verkehrslösungen. Ein Schwerpunkt liegt allerdings auf der Siedlungsentwicklung, denn: Rund 2300 Wohneinheiten sollen bis zum Jahr 2030 entstehen, um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden. „Da kommt was auf uns zu“, sagte Mielke-Westerlage. Die Fachleute von SSR haben drei Schlagworte herausgearbeitet, die das Meerbusch der Zukunft prägen werden: Siedlungsentwicklung und Freiraumschutz, Zentrenstruktur, umwelt- und sozialverträgliche Mobilität. Auf die damit zusammenhängenden Themen, so lautet der Vorschlag, sollen sich Politik und Verwaltung in Zukunft fokussieren. Klar ist: Der Siedlungsschwerpunkt der nächsten zwei Jahrzehnte soll in Osterath liegen, mit kurzen Wegen zur Trasse der Straßenbahn U76. SSR empfiehlt unter anderem, Strategien zur Bereitstellung von günstigem Wohnraum zu entwickeln, etwa durch ein Handlungskonzept „Wohnen“ und ein Bauentwicklungsprogramm. Auch die Umsetzung von Freiraumentwicklungskonzepten steht für die Raumplaner auf der To-do-Liste. Genauso wie die Qualifizierung der „zentralen Natur- und Erholungsräume“ und die Optimierung der ÖPNV-Knotenpunkte. Übersetzt auf Büderich hieße das zum Beispiel: städtebauliche Aufwertung des Dr.-Franz-Schütz-Platzes und des Hallenbadparks; und auf Osterath: Bahnhofsumbau, Stärkung des Einzelhandels, und der Verbindung des Stadtteilzentrums mit dem ehemaligen Ostara-Gelände.

Beschlossen ist das Konzept zwar noch nicht. Geht es nach den Vorstellungen der Stadtverwaltung, soll ISEK aber noch vor der Sommerpause abschließend in allen Fachausschüssen beraten und dann schließlich im Rat verabschiedet werden. Das komplette Konzept ist im Internet unter www.meerbusch.de im Ratsinformationssystem für Bürger hinterlegt.

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