Bürger helfen beim Aufräumen nach dem Hochwasser

Kurioses fanden die rund 50 Mitstreiter bei der großen Aufräumaktion nach dem Hochwasser am Rhein. Dennoch gibt es auch weiterhin viel zu tun.

Bürger helfen beim Aufräumen nach dem Hochwasser
Foto: Red

Ausgerüstet mit dicken Winterjacken, Gummistiefeln, Greifzangen und Müllsäcken haben sich am Wochenende viele Meerbuscher aufgemacht, um das Rheinufer rund um den Modellflugplatz von Müll zu befreien. Den hatte das Hochwasser in der vergangenen Woche angeschwemmt.

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Begleitet wurden die Müllsammler von vielen Hunden, denn Marion Baers von der Hundeschule Artgerecht hatte die Aktion ins Leben gerufen und auf Facebook dazu aufgerufen, sich ihr anzuschließen. Die vielen Familienhunde freuten sich über den ein oder anderen Ballfund, so Baers anschließend. Mit der Beteiligung und vor allem dem Ergebnis — einem weitgehend sauberen Rheinufer — ist Baers sehr zufrieden: „Wir haben einen unglaublichen Akt geleistet“, sagte die Hundetrainerin unserer Redaktion.

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Rund 50 Mitstreiter waren mit ihr losgezogen, darunter auch einige aus den umliegenden Städten: aus Kaarst, Krefeld und Düsseldorf zum Beispiel. Auch viele Kinder halfen mit ihren Eltern bei den Aufräumarbeiten mit. Insgesamt 120 große Müllsäcke füllten die freiwilligen Sammler, die dafür mehr als drei Stunden im Einsatz waren. Zahllose Glasflaschen, lange Plastikrohre, Klappstühle, Gemüse — von Kürbissen über Weißkohl bis hin zu Zwiebeln — waren durch den hohen Rheinpegel angeschwemmt worden. Aber auch potenziell gefährliche Gegenstände so wie Spritzen zum Beispiel. Außerdem schleppten die Helfer schwere Autoreifen auf den Damm. Die Stadt holte gestern die vollen Säcke ab.

Die Helfer hatten sich am Modellflugplatz in Büderich getroffen und sich dort in mehrere Gruppen aufgeteilt. „Dadurch konnten wir auf der Strecken zwischen Mönchenwerth bis zur Eisenbrücke Richtung Ilverich (hinter der A 44) alles einsammeln“, sagt Marion Baers. Auch Spaziergänger aus Lank gesellten sich spontan zu den motivierten Sammlern, wurden mit Handschuhen und Müllbeuteln ausgestattet und konnten so sofort mitmachen. „Alle waren begeistert von dieser wunderbaren Aktion. Es war toll und so schön, als alles sauber war“, sagt Baers. Schon während des Hochwassers war sie mit einigen Mitstreitern unterwegs gewesen, um in Not geratene Mäuse und andere Tiere von den Inseln in Mönchenwerth zu retten, die dort durch das Wasser eingeschlossen gewesen waren. Einen geretteten Igel übergab Baers anschließend an den Tierschutz Meerbusch, wo er aufgepäppelt wurde.

Auch jetzt macht Baers noch nicht Schluss: An einige Stellen am Rheinufer habe man am Wochenende noch nicht ganz rankommen können, sagt sie. Dort liegt noch immer Müll. Deshalb will Baers mit einigen Bekannten am kommenden Wochenende noch mal losziehen, um die Reste einzusammeln, damit Menschen und Hunde ihre Spaziergänge entlang des Rheinufers wieder genießen können. „Dafür haben wir aber schon genug Helfer“, sagt Baers.

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