Büderich: Staraufgebot von Bommel bis zum Lattenschuss

Die Karnevalsgesellschaft Blau-Weiss feierte ausgelassen im gut besetzten Bürgersaal.

Büderich. Nach einer kurzen, aber schwungvollen Begrüßung verabschiedeten sich die aktuell mit Scheidungsgerüchten in die Schlagzeilen geratene Düsseldorfer Venetia Janine und ihr Prinz Dirk am Samstagabend zügig. Sie machten die Bühne für den Hoimarer Comedian Edno Bommel frei.

Der führte mit Ukulele und Sinn für urbanen Humor in den jecken Abend der Karnevalsgesellschaft Blau-Weiss im Büdericher Bürgersaal ein. Eine Brustvergrößerung als "Eigenbedarf im Wohnbereich" steuerlich absetzen, mit "der Westerwelle" über rosa gekachelte Teile der Berliner Mauer philosophieren oder von einem Amazonenstaat für die Region Meerbusch träumen - das ist offenbar nicht nur seine Welt.

Bommel, der nach bestandenem Genitaltest "dreimal Begrüßungsgeld in Büderich bekommen" hat und diese Lebensart der "offenen Hose" lobt, fand im Gasthof Burchartz "den allerletzten männlichen Hüter einer Haushaltskasse".

Das bis auf eine auffallend knallgrüne Horde von OP-Angestellten sehr bunt getüpfelte und vor allem jugendliche Publikum im Bürgersaal erwärmte sich dennoch nur allmählich zum Motto "Jeck, we can".

Die Begeisterung steigerte sich dann, waren doch Superstars des Karnevals eingekauft worden, wie Programmchefin Margret Hermes betonte. Mit den "Heijopais", einem Gesangs- und Rednerduett, den Explosion Dancers mit kessem Beinschwung und drei singenden Ärzten - ohne Approbation, aber mit "Lattenschuss" - stellte Essen die meisten Bühnenkünstler. Aus Köln gaben sich die "Domstürmer" die Ehre, und die sind immer "weit vor den Höhnern", wie Margret, Ehefrau des Präsidenten Michael, wusste. Das olympische Ziel des Ausverkaufs von Sitzungskarten sei übrigens nur ganz knapp verfehlt worden, sagte Hermes. So kamen zu 18 festen Mitgliedern am Abend wieder stolze 300 Mitschunkler.

Margret Hermes wird am Rosenmontagmorgen um sechs Uhr aus den Federn schlüpfen, um die letzten Vorbereitungen für den Zoch in Düsseldorf zu treffen: 90 Kisten mit je 500 Dosen oder Beutel voller Süßigkeiten, Popcorn und Lutschern müssen als Kamelle unters Volk.

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