Büderich fest in der Hand der Schützen

Die Schützenschaft feiert Robert I. und seine Königin Stephanie. Die Parade verfolgen einige Hunderte vom Straßenrand aus.

Die Sonne scheint, die Menge wogt, Marschmusik liegt in der Luft und König Robert I. van Vreden steht neben Gattin Stefanie — eingerahmt von Hofstaat und Schützenbruderschaftsvorstand — auf dem Thron an der Dorfstraße. Sein Blick schweift über die Menschenmenge an den Straßenrändern, die selbst die Hälse reckt, um einen Blick auf Schützen und Königshaus zu werfen, und bleibt an einer blitzenden Fahnenspitze hängen. Das Fahnentuch entfaltet sich und gibt den Blick auf das Motto der Jägerkompanie Eintracht frei: „Religion & Tugend — Eintracht & Liebe“ steht da in gestickten Lettern.

Büderich fest in der Hand der Schützen
Foto: Bauer

Der König stammt aus den Reihen der Grünröcke, die nun zu den Klängen von des Bundesspielmannszugs Treu zu Osterath und des Musikvereins Osterath stolz am Thron vorüber marschieren. Die Werte, die um die Figur des Heiligen Laurentius eingestickt sind, haben ihn schon seit den Tagen in der Kindergruppe der Kompanie geprägt. Das hat der 37-Jährige schon in seiner Thronrede am Sonntagabend deutlich gemacht. Bruderschaft und Zusammenhalt der Schützen in bewegten Zeiten sind für ihn lobenswerte Eigenschaften.

Einige Meter weiter ist ein anderer Schützenbruder erleichtert. Am Vormittag als „Idealbesetzung“ von Ehrengeneral Herbert Richter offiziell zum Oberst befördert, hat Matthias Schneiders seine erste große Parade in eigener Verantwortung tadellos über die Bühne gebracht. Auch den Rat seines Vorgängers „immer oben bleiben“ hat der Reiter erfolgreich umgesetzt.

Während er sich anschließend wieder auf den Rücken des Rosses schwingt und die Schützen sich zum Fußmarsch durch den Ort aufmachen, warten auf den Hofstaat schon die Kutschen. Besonders die Damen in ihren prachtvollen Kleidern winken und lächeln, während sich die Minister und ihr Monarch im schwarzen Anzug präsentieren. Für Minister Christian Bodewig werden dabei Erinnerungen an seine eigene Regentschaft vor vier Jahren wach — da waren die Rollen zwischen ihm und seinem königlichen Kompaniekameraden noch vertauscht.

Ebenfalls in einer Kutsche lässt sich der Schwarze Husar Wolfgang Panzer chauffieren. Das Seine hat er in den vergangenen 60 Jahren oft genug zu Fuß oder zu Pferde als Oberstleutnant des Husarenzuges geleistet. In der Kutsche genießt er die Fahrt durch Büderich.

Allerbester Laune zeigen sich auch die frisch ausgezeichneten Schützen des Regiments. Zur Freude ihrer Vorstandsmitglieder sind Präsident Peter Gröters, Ehrengeneral Herbert Richter und Schatzmeister Wolfgang Baumeister völlig überrascht, dass der stellvertretende Bundesmeister des Bezirksverbandes Neuss, Thomas Schröder, ihnen und dem Ex-Stadtschützenkönig Willi Vieten das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz um den Hals bindet.

Martina Stein rührt die Auszeichnung für Schützenmusiker in Bronze sogar zu Tränen. Die Fanfarenbläserin gilt seit 30 Jahren als „treue Seele“ des Bundesfanfarencorps 1968. Die Freude über die Auszeichnungen pflanzt sich vom Festzelt bis zur Parade sichtbar fort. Den ganzen Tag dürfen die Geehrten Hände schütteln. Das ist es auch, was Präses Michael Berning schon im Festgottesdienst beabsichtigt hatte, als er zur Pfingstaktion an die Schützen Feuerzeuge mit der Aufschrift „Lass den Funken überspringen!“ verteilte.

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