Büderich: Die Suche nach größerer Sicherheit

Bauausschuss: Fraktionen entscheiden über Bürgeranträge zur Verkehrslage.

Büderich. Am Mittwoch um 17 Uhr tagt der Bau- und Umweltausschuss im Saal am Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich und es könnte sein, dass mehr Bürger als üblich den Weg ins erste Obergeschoss finden. Vier Bürgeranträge werden beraten, in denen sich zumeist Anwohner über den Verkehrsfluss beschweren.

So gebe es eine unsinnige Ausschilderung (Spielstraße Blumenstraße), eine gefährliche Nähe von Auto- und Radfahrern (Dorfstraße), zu hohe Geschwindigkeit (Eingangsbereich Dürerstraße) oder ungeliebte Schleichweg-Nutzer (Strümper Berg).

Zwei Anträge machen deutlich, wie unterschiedlich die Perspektiven sein können.

So soll die Blumenstraße nach Vorstellung eines Anwohners nicht länger als Spielstraße definiert werden, weil in vielen Häusern keine Kinder leben, die Straße aufgrund ihrer Anlage weder als Spielstraße erkennbar sei noch als Spielplatz eigne.

Außerdem stellten die Parkplätze - im rechten Winkel zur Straße angelegt - wegen ihrer Unübersichtlichkeit eine Gefährdung dar. Statt des Schritttempos sei Tempo 20 oder 30 durchaus angemessen.

Diesem Ansinnen diametral entgegengesetzt steht das von Volker Engel. Er und weitere 22 Anwohner der Dürerstraße kämpfen dafür, dass die Bestimmung eines Teils der Dürer- als Spielstraße auf den Anschluss an die Kanzlei ausgedehnt wird - wo bisher Tempo30 vorgeschrieben ist und ebenfalls Stellplätze angelegt sind.

Antragsteller Engel führt ins Feld, dass viele Kinder in eben diesem Straßenabschnitt wohnen, dessen "offene" Gestaltung zur zügigen Fahrt einlade. Die Ausweisung als Spielstraße und Bodenschwellen könnten dies verhindern.

Mehr Sicherheit verspricht sich die Verwaltung von diesem Modell jedoch gerade nicht. Im Gegenteil: Auf der Straße spielende Kinder wären nicht nur durch ein- und ausparkende Fahrzeuge gefährdet, sondern auch durch die Nähe zur Kanzlei, auf der Tempo 50 erlaubt sei.

Angesichts dessen sei eine Spielstraße an dieser Stelle "fahrlässig und in keiner Weise mit der Nutzung der privaten Stellplätze und der Garagenzufahrten vereinbar". Fahrbahnschwellen seien ebenfalls keine Lösung, weil erstens teuer, zweitens von geringem Nutzen und drittens regelmäßig Ursache für Ärger: Häufig klagten Anwohner über den zusätzlichen Lärm, der beim Überfahren entstehe, Autofahrer über Schäden am Fahrwerk und an den Stoßdämpfern.

Familienmitglied Gerd Engel schüttelt bei dieser Argumentation nur den Kopf: "Das Wohngebiet liegt direkt in der Einflugschneise des Flughafens!"

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