Bösinghoven: Der TuS schlägt sich tapfer

Landesligist unterliegt Fortuna Düsseldorf mit 1:5. Gambino erzielt das Tor für Bösinghoven.

Bösinghoven. Nach dem Abpfiff des Freundschaftsspiels zwischen dem TuS Bösinghoven und Fortuna Düsseldorf interessierten sich eigentlich beide Mannschaften nur für eines: die Auslosung der ersten Runde im DFB-Pokal. Tatsächlich war die Glücksfee der Fortuna hold und bescherte dem Zweitliga-Aufsteiger mit einem Heimspiel gegen den Bundesligisten Hamburger SV ein "Hammer-Los". Und es ist nicht unwahrscheinlich, dass beim ersten Pflichtspiel der neuen Saison Ende Juli dann auch ein paar Bösinghovener Spieler in der Arena sitzen werden, um im Fan-Trikot den Außenseiter anzufeuern.

Zuvor musste der Landesliga-Aufsteiger auf dem Kunstrasenplatz am Windmühlenweg jedoch für 90 Minuten jegliche Anhängerschaft ausblenden, galt es doch beim Premieren-Auftritt der neu formierten Fortuna, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Das gelang dann durchaus, hielt sich die 1:5-Niederlage gegen die fünfen Ligen höher spielende Mannschaft aus der Landeshauptstadt doch in Grenzen.

Und hätten die Bösinghovener sich nach zehn Minuten nicht für 120 Sekunden kollektiv im Tiefschlaf befunden, wer weiß, was an diesem verregneten Nachmittag alles möglich gewesen wäre. Denn zuerst köpfte Dennis Kadah eine feine Flanke von Neuzugang Christian Weber unbedrängt zum 1:0 ein, wenig später legte Kadah dann uneigennützig auf Marcel Gaus auf, der den Ball zum 2:0 nur noch einzuschieben brauchte.

Im Anschluss fing sich der TuS aber und kam durch einen abgefälschten Schuss von Kapitän Roberto Gambino (24.) sogar zum Anschlusstreffer. Zwei Standards von Marco Christ sorgten dann jedoch für eine standesgemäße 4:1-Pausenführung für den Favoriten.

Zunächst zirkelte der Regisseur einen Freistoß aus 20 Metern über die Mauer hinweg vorbei am verdutzten, sonst aber prächtig haltenden TuS-Keeper José Fernandez ins linke untere Eck (39.). Und quasi mit dem Pausenpfiff verwandelte der Siegtorschütze im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen die Bremer Amateure einen zurecht gegebenen Elfmeter souverän. Allerdings: Zuvor hatten zunächst Vito Basile und anschließend auch Michael Lurz die Riesen-Chance auf den 2:2-Ausgleich vergeben.

So war frühzeitig alles entschieden, und die zweite Halbzeit plätscherte nach diversen Wechseln eher unansehnlich dahin. Einen Treffer für die Fortuna gab es noch, Testspieler Dimitrij Jakovslevski (Apeldoorn) sorgte nach 63Minuten für den Endstand.

Für den TuS Bösinghoven war es zwei Jahre nach dem ersten Spiel gegen den damaligen Drittligisten aus Düsseldorf eine mehr als gelungene Wiederholung. Die Neuzugänge Christoph Ulrich (SV Straelen), Semir Purisevic (1. FC Viersen) und Marcus Stüben (eigene A-Jugend) konnten sich ebenso erstmals den Fans präsentieren wie auf der anderen Seite Johannes van den Bergh, Oliver Fink und Christian Weber.

Die Fortuna hatte zwar einige ihrer Stammkräfte wie Lambertz, Langeneke, Lawarée oder Jovanovic geschont, kam aber keineswegs mit der zweiten Garnitur zum Windmühlenweg. "Schade nur, dass es den ganzen Tag so regnen musste, sonst wäre unser Platz mit Sicherheit noch voller gewesen", bedauerte Abteilungsleiter Heiner Linßen, der die Zuschauerzahl auf rund 1200 schätzte.

Immerhin gab es zum Abschluss 100 Liter Freibier für den TuS, gesponsort vom Bösinghovener Förderverein für das Tor von Gambino. Gar 1000 Liter wären es bei einem Sieg gewesen. Doch der launige Tipp von Bösinghovens Trainer Wolfgang Jeschke ("Wir gewinnen 4:3") wollte dann doch nicht eintreffen.

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